Die milden Temperaturen ziehen die Menschen raus in die Natur. Dabei machen sie auch schlimme Entdeckungen: So kursieren derzeit Bilder in den sozialen Medien, die ausgetrocknete Donau-Seitenarme und Sandwüsten zeigen. Eine Folge des beinahe schnee- und regenlosen Winters?
„An der Grenze zu Döbling, bei der Donau in Greifenstein. Verdammt wenig Wasser in der Donau!“ Mit einem Facebook-Posting und zwei Schockbildern eines gestrandeten Schiffs in einer lokalen Facebookgruppe sorgt ein User für Diskussionen. „Gar nicht gut“, antwortet eine Userin mit traurigem Smiley, schnell wird diskutiert, ob zu wenig Niederschlag schuld sei. Immerhin war der vergangene Winter der trockenste seit 28 Jahren.
Auch aktuelle Bilder aus Kritzendorf (siehe unten), ebenfalls in Niederösterreich und nahe Wien, scheinen die These zu bestätigen: grauer Sand statt zart grünender Ufer und begehbare Stellen, die sonst selbst im Sommer vom Donau-Wasser zumindest flach umspült sind. Ist die Donau also wirklich auf einem gefährlich niedrigen Stand? Die „Krone“ fragte bei Meteorologen und der DDSG nach.
„In diesem Winter sind um bis zu 95 Prozent weniger Niederschläge als üblich gefallen“, erklärt Marcus Rubel, Meteorologe von der Ubimet. Dies wirke sich natürlich auch auf den Pegelstand der Donau aus. Dass kurz vor der Schneeschmelze der Wasserstand niedrig ist, kommt häufiger vor. Allerdings liegt heuer auf den Bergen kaum noch Schnee, der schmelzen könnte. Auch die Zuflüsse der Donau im Alpenvorland und im Mostviertel bewegen sich im Seichten. Die Trockenheit hat jetzt schon gravierende Auswirkungen auf die Natur. Die Gefahr von Waldbränden steigt.
In der Donau selbst ist die Situation noch nicht ganz so dramatisch, wie die DDSG versichert: „Alles ist befahrbar, es gibt keine Einschränkungen.“ Die Ausflugsschiffe hätten wenig Tiefgang und könnten auch bei wenig Wasser loslegen.
Das Hochwasser ist schuld
Doch wie kommt es dann zu den beunruhigenden Bildern? Die Erklärung liegt, man glaubt es kaum, ausgerechnet am Hochwasser des vergangenen Jahres. „Es handelt sich um zu viel Schlamm und Sand durch das Hochwasser 2024! Es wurde bereits damit begonnen, die Massen an Sand und Schlamm wegzubaggern“, erklärt eine Userin auf Facebook – und trifft damit voll ins Schwarze.
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