Auf einer Damentoilette bei den Feldkirchner Badeseen versteckte ein 43-Jähriger zwei Kameras. Eine Putzfrau machte die schreckliche Entdeckung und hielt den Spanner auch noch fest, bis die alarmierte Polizei eintraf. Weil bei ihm noch mehr Bildmaterial von Minderjährigen gefunden wurde, wurde der Prozess vertagt.
Die Badesaison war schon lange vorbei, als sich am 20. November des Vorjahres bei den Feldkirchner Badeseen eine Szene wie aus einem schlechten Film abspielte. Eine Reinigungskraft war gerade dabei, eine der Damentoiletten zu putzen, als ihr eigenartige Löcher in der Spülung und dem Abfallbehälter für Hygieneprodukte auffielen.
Wollte mit Beweis flüchten
Als sie diese öffnete, traute sie ihren Augen nicht: Jemand hatte dort zwei Kameras platziert. Sofort verließ sie die Toilette, um die Polizei zu rufen. Plötzlich sah sie, wie sich ein Mann der WC-Anlage näherte. Die couragierte Putzkraft näherte sich dem sonst so stillen Örtchen – und kam genau rechtzeitig, als ein 43-Jähriger sich mit den beiden Beweisstücken aus dem Staub machen wollte.
Auch kinderpornografisches Material
Weil sie ihn festhielt, bis die Polizei eintraf, hätte sich der Spanner am Montag am Landesgericht Wels wegen des Vergehens der unbefugten Bildaufnahme verantworten müssen. Außerdem sei laut der Anklageschrift auf seinem Smartphone und einigen Speicherkarten kinderpornografisches Material zutage gekommen, welches er aus dem Darknet bezogen haben soll. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu drei Jahre Haft.
Kein Urteil am Montag
Ursprünglich wäre der Angeklagte ohne Verteidiger zum Prozess erschienen. Weil bei der Auswertung des bei ihm gefundenen Bildmaterials mehr Darstellungen von Unmündigen zum Vorschein kamen als zuerst gedacht, wurde der Strafrahmen von 0 bis drei Jahren auf sechs Monate bis fünf Jahre ausgedehnt. Weil bei einer solchen Strafdrohung ein Rechtsbeistand verpflichtend ist, wurde der Prozess auf ein vorerst unbestimmtes Datum vertagt.
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