Ermittler lasen mit

Geknackte App brachte Drogenbarone vor Gericht

Oberösterreich
10.03.2025 09:00

Ein Messengerdienst für Kriminelle war hinter einem Taschenrechner versteckt. Die Täter wussten aber nicht, dass Ermittler schon lange mitlesen. Nach und nach werden die Fälle nun aufgedeckt und die Drogenbarone landen reihenweise vor Gericht.

Die Sky ECC-App war der Traum eines jeden Gauners: Der Messengerdienst war hinter einer vermeintlichen Taschenrechner-App verborgen, alles verschlüsselt und mit einem Trick ließen sich auf Knopfdruck sämtliche Daten löschen – ideal zum Beispiel im Fall einer Festnahme.

1,5 Millionen Nachrichten pro Tag
Für etwa 2200 Euro im Jahr bot die kanadische Firma Sky Global ihren Kunden die angeblich „sicherste Messenger-Plattform, die man kaufen kann“, an. Insgesamt 170.000 User weltweit sollen sich darauf verlassen haben, darunter etwa auch Drogenbosse und Mörder. Was sie allerdings nicht wussten: Ermittler aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich fingen bereits ab Juni 2019 bis zu 1,5 Millionen Sky ECC-Nachrichten pro Tag ab.

Mehrere Täter verurteilt
Bis heute arbeiten die Strafbehörden auch in Österreich ab, was damals bekannt wurde. Am Linzer Landesgericht wurden inzwischen mehrere Bosnier verurteilt, die sich aus Slowenien hunderte Kilo Cannabiskraut und Kokain liefern ließen. Der Haupttäter (36) hatte 343 Kilo Marihuana und 25,8 Kilo Koks geordert, wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ein Komplize (41) hatte 217 Kilo „Gras“ und 200 Gramm Kokain bestellt, musste ebenfalls für zehn Jahre hinter Gitter.

Nicht nur „kleine Fische“
Wegen 34 Kilo Cannabiskraut und 1,8 Kilo Kokain bekam ein weiteres Bandenmitglied (55) viereinhalb Jahre aufgebrummt. Die Auflistung ist unvollständig, brisant ist aber freilich die Dimension des Drogenhandels, die so sichtbar wird. Im Normalfall werden meist nur „kleine Fische“, sprich Straßenverkäufer, die sogenannten „Runner“, erwischt. Dank der geknackten App konnten die Kriminalisten aber jetzt diese bereits in der Suchtgifthierarchie etwas weiter oben angesiedelten Zwischenhändler erwischen.

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