13 Airports lahmgelegt

Deutsche Warnstreiks noch größer als geplant

Ausland
10.03.2025 10:44

Der ganztägige Warnstreik an insgesamt 13 deutschen Flughäfen ist voll angelaufen und sogar noch größer, als bisher geplant. Denn neben Angestellten des öffentlichen Dienstes der Flughafenbetreiber und den Bodenverkehrsdiensten haben sich auch Beschäftigte der Luftsicherheitsbereiche der Arbeitsniederlegung angeschlossen. 

An einzelnen Flughäfen begannen die Aktionen erst mit Betriebsbeginn in den frühen Morgenstunden. Am Hauptstadtflughafen BER etwa waren zur ersten Schicht um 3.30 Uhr bis auf wenige Streikposten kaum Beschäftigte vor Ort, sagte Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker in der Früh. Starts und Landungen wird es dort voraussichtlich keine geben. Mit einem großen Chaos am BER rechnete Rümker nicht.

Vereinzeltes Einchecken möglich
In den vergangenen Jahren habe es bei Streiks durch die rechtzeitigen Ankündigungen auch keine Probleme gegeben. Der Berliner Flughafen hatte bereits vorab mitgeteilt: „Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte werden von den Streiks betroffen sein und können daher nicht stattfinden.“

Auch in Düsseldorf zeigten die Anzeigetafeln in der Früh viele gestrichene Flugverbindungen an, wie ein dpa-Reporter berichtete. Einen kompletten Stillstand schien es in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens aber nicht zu geben. Vereinzelt konnten Flugreisende demnach zumindest einchecken und ihr Gepäck aufgeben. Ein Ehepaar sagte, dass es per Bustransfer zum nicht vom Streik betroffenen Flughafen in Münster gebracht und von dort seine Reise antreten solle. 

Die Wartezeit versuchen viele Passagiere mit ein wenig Schlaf zu verkürzen. (Bild: APA/AP)
Die Wartezeit versuchen viele Passagiere mit ein wenig Schlaf zu verkürzen.

„Kein Flugzeug verlässt Frankfurt“
Frankfurt werde am Montag kein Passagierflugzeug verlassen, teilte ein Sprecher der Verkehrsleitung in der Früh mit. Von 1116 Starts und Landungen mit zusammen rund 150.000 Passagieren wurden in Frankfurt den Angaben zufolge 1054 annulliert. Laut dem Sprecher soll es nur einige Ankünfte von Flugzeugen geben – teils mit Passagieren, teils leer. Insgesamt rechnet der Flughafenverband ADV mit rund 3400 Flugausfällen, über 500.000 Passagiere werden ihre Flugreisen nicht antreten können. Auch Österreich ist massiv betroffen. Wie der Flughafen Wien-Schwechat am Sonntag mitteilte, werden am Montag 45 Flüge zwischen Wien und deutschen Flughäfen abgesagt. Auch zahlreiche Flüge zwischen deutschen Airports und Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck und Klagenfurt sind betroffen.

Den bereits seit Freitag angekündigten Warnstreiks im öffentlichen Dienst sollen sich heute auch Beschäftigte der Luftsicherheitsbereiche anschließen, wie die Gewerkschaft Verdi am Wochenende ankündigte. Diese arbeiten in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle sowie in Service-Bereichen. Für sie wird derzeit ein neuer Manteltarifvertrag mit den Arbeitgebern im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) verhandelt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. und 27. März angesetzt. 

Diese Angestellten und Gewerkschafter marschieren für bessere Arbeitsbedingungen. Ob ihr Arbeitskampf erfolgreich ist, wird sich weisen. (Bild: EPA)
Diese Angestellten und Gewerkschafter marschieren für bessere Arbeitsbedingungen. Ob ihr Arbeitskampf erfolgreich ist, wird sich weisen.

Das sind die Forderungen der Arbeitnehmer
Für den öffentlichen Dienst ist die nächste Verhandlungsrunde für diesen Freitag (14. März) in Potsdam geplant. Derweil sollen die Warnstreiks auch in anderen Einrichtungen des Bundes und der Kommunen in dieser Woche weitergehen. Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber legten bisher kein konkretes Angebot vor. Das sorge für „reichlich Unmut“ und viele Diskussionen bei den Beschäftigten, sagte Gewerkschaftssekretär Rümker der dpa. „Die Erwartung ist schon da, dass es jetzt am Wochenende bei den Tarifverhandlungen vorangeht.“

In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit sowie die freie Arztwahl bei den regelmäßigen verpflichtenden ärztlichen Eignungsuntersuchungen der Beschäftigten.

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