US-Präsident Donald Trump hat erneut um Grönland geworben. „Wir sind bereit, Milliarden von Dollar zu investieren, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und euch reich zu machen“, schrieb er auf Truth Social. Zudem lud er die Bevölkerung erneut dazu ein, „ein Teil der großartigsten Nation der Welt“ zu werden.
Trump hatte in den vergangenen Monaten immer wieder angegeben, die Kontrolle über die größte Insel der Erde übernehmen zu wollen – offiziell aus Gründen der nationalen und internationalen Sicherheit (siehe Video oben). Er schloss dabei weder militärischen noch wirtschaftlichen Zwang aus.
Laut einer Umfrage von Anfang Jänner wollen 85 Prozent der Grönländerinnen und Grönländer nicht Teil der Vereinigten Staaten von Amerika werden. Fast die Hälfte empfindet Trumps Interesse gar als Bedrohung.
Regierungschef: „Kein Respekt“
„Die Dinge, die im Moment in der Welt passieren, beunruhigen mich sehr – dass die Weltordnung an vielen Fronten wankt und es in den USA vielleicht einen Präsidenten gibt, der sehr unberechenbar ist und auf die Weise auch dafür sorgt, dass die Leute verunsichert werden“, kommentierte Grönlands Regierungschef Múte B. Egede. „Wir verdienen es, mit Respekt behandelt zu werden. Und ich glaube nicht, dass der amerikanische Präsident die seit seinem Amtsantritt getan hat“.
Wir verdienen es, mit Respekt behandelt zu werden. Und ich glaube nicht, dass der amerikanische Präsident die seit seinem Amtsantritt getan hat.
Grönlands Regierungschef Múte B. Egede
Das Land ist derzeit eine autonome Region Grönlands. Die Debatte über die Trump-Aussagen hat den Wahlkampf vor der Parlamentswahl am Dienstag stark geprägt. Alle Parteien, die im Parlament vertreten sind, haben sich gegen eine Annexion durch die USA ausgesprochen.
Auf der Insel wohnen 56.000 Menschen. Besonders die Bodenschätze wecken Begehrlichkeiten: Seltene Erden, Lithium, Kupfer, Grafit, Gold und Kohlenwasserstoff. Der Abbau der Uranreserven ist seit 2021 verboten, da die radioaktiven Beiprodukte eine Gefahr für Mensch und Umwelt sind.
Wirtschaftliche Nachteile ohne Unabhängigkeit?
Ein Problem bei dem Abbau der Bodenschätze sind auch die rauen arktischen Bedingungen und hohen Betriebskosten. „Wir sind ein abgelegener Ort, weshalb es so teuer ist, Mineralien in Grönland abzubauen. Daher sind wir auch oft die letzte Option, die in Betracht gezogen wird. Aber da uns die Seltenen Erden ausgehen, wird es offensichtlich attraktiver, wieder Richtung Grönland zu blicken“, sagte die ehemalige grönländische Finanzministerin Maliina Abelsen. 84 Prozent der befragten Grönländerinnen und Grönländer wünschen sich die Unabhängigkeit von Dänemark, aber nur wenn keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen.
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