„Ich geniere mich“

Taxilenker vergriff sich an schlafender Frau (20)

Tirol
11.03.2025 07:00

Ein Taxilenker (58) musste sich wegen sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person am Landesgericht Innsbruck verantworten. Er soll eine nächtliche Gelegenheit schamlos ausgenutzt haben und wurde schuldig gesprochen.

Zum Vorfall kam es in der Nacht vom 8. auf 9. März vergangenen Jahres: Eine Frau (20) war damals mit ihrem Freund zum Trinken in einem Innsbrucker Lokal gewesen. „Um 23 Uhr beschlossen wir, gemeinsam mit dem Taxi nach Hause zu fahren“, berichtete sie in ihrer Einvernahme, denn schließlich sei man schon „sehr betrunken gewesen“.

Der Prozess fand am Landesgericht Innsbruck statt (Symbolbild) (Bild: Birbaumer Christof)
Der Prozess fand am Landesgericht Innsbruck statt (Symbolbild)

Eigenartige Begrüßung des Taxlers
Als ihr Freund dann das Taxi rief, welches sie direkt beim Lokal abholte, war die Welt noch heil, wenngleich schon etwas sonderbar. „Er begrüßte mich mit ,Hallo, hübsche Frau´ und bat mich, mich nach vorne zu ihm zu setzen“, berichtete die Frau. Auch einen „Kuss auf die Wange“ habe es zu diesem Zeitpunkt bereits gegeben. „Ich habe mir aber nichts dabei gedacht, weil es ja die erste Taxifahrt in meinem Leben war“, erklärte sie.

Zitat Icon

Ich habe während der ganzen Fahrt geweint.

Die Frau beim Prozess

Böses Erwachen auf dem Beifahrersitz
Danach sei sie jedenfalls „im Rausch am Beifahrersitz eingeschlafen“ und erst wieder aufgewacht, als sie der Taxifahrer „am Hals und auf den Mund küsste“. Doch es kam noch schlimmer: „Er ist mit seiner Hand in meine Hose und Unterhose gefahren und mit zumindest einem Finger in mich eingedrungen.“ Ihr Freund, der währenddessen auf der Rückbank schlief, habe davon „nichts bemerkt“.

Opfer zunächst „handlungsunfähig“
Zunächst sei sie wegen Schock, Angst und Schlaftrunkenheit handlungsunfähig gewesen. „Zu sich gekommen“ sei sie spätestens, als der Taxifahrer auch noch nach einem Blowjob fragte. Sie kletterte danach zwischen den Sitzen nach hinten zu ihrem Freund und sie setzten die Fahrt bis nach Hause fort. „Ich habe während der ganzen Fahrt geweint“, gab sie zu Protokoll. Am nächsten Tag habe sie die Tat dann angezeigt.

Zitat Icon

Ich geniere mich und weiß nicht, wie es dazu kommen konnte.

Der angeklagte Taxifahrer

Der türkischstämmige Taxifahrer bekannte sich zu dieser Tat schuldig, wollte aber nicht aussagen. „Ich geniere mich und weiß nicht, wie es dazu kommen konnte“, erklärte er lediglich kurz. Nach kurzer Beratung wurde der Mann schuldig gesprochen: Er muss – bei einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 18 Monaten – sechs Monate in Haft. Zwölf Monate wurden bedingt nachgesehen. Zudem muss er seinem Opfer 1000 Euro Teilschadenersatz zahlen.

Verteidigerin bekämpft Urteil
„Das Opfer war wegen ihrer Schlaftrunkenheit klar wehrlos“, begründete die Richterin das Urteil. Die Verteidigerin des Mannes sah das anders und sprach lediglich von „Schock und Angst“, die das Opfer dazu brachten, sich nicht zu wehren. Sie meldete „Nichtigkeitsbeschwerde und Strafberufung“ an. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt