Angst vor Impfungen

Hälfte der Jungen vertraut Schulmedizin nicht mehr

Innenpolitik
11.03.2025 06:00

Österreichs Gesundheitssystem steckt in einer tiefen Krise. Knapp jeder dritte Österreicher fühlt sich vom System im Stich gelassen. Und: Das Vertrauen in das österreichische Gesundheitssystem leidet,  insbesondere die jüngere Generation ist besorgt, das zeigt eine neue Studie, die der „Krone“ vorliegt. 

„Einer unserer größten Problembereiche ist die Kommunikation, nämlich die fehlende Kommunikation“, sagt Vergaberechtsprofi Martin Schiefer. Vor allem junge Menschen haben keine Informationen zum Zustand des Gesundheitssystems und wissen nicht, wohin sie sich wenden können. „Das ist nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in der Demokratie fatal“, so Schiefer.

Die besorgniserregende Studie wurde anlässlich des am 13. März stattfindenden „Health-Makers-Festival in Zusammenarbeit mit Schiefer Rechtsanwälte und der Kommunikationsberatung Ketchum in Auftrag gegeben. Jeder Zweite befürchtet, im Alter nicht ausreichend betreut zu werden. 68 Prozent sehen einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen privater und gesetzlicher Versorgung. 

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Kein Vertrauen mehr in die Schulmedizin
Die Zahlen sprechen für sich: Nur 58 Prozent vertrauen der Schulmedizin, bei den unter 30-Jährigen sind es mit 45 Prozent weniger als die Hälfte. Das zeige sich etwa daran, dass junge Menschen heutzutage Angst vor Impfung haben. Es sei eine große Gefahr, wenn die Menschen den Glauben an die Medizin und das Vertrauen ins System verlieren. Dem müsse man entgegenwirken, so Julia Bernhardt, Initiatorin des Festivals.

Gute Ideen, aber schlechte Umsetzung
Es brauche Aufklärung und Vorantreiben der Digitalisierung. Die im Regierungsprogramm dafür vorgesehenen 50 Millionen Euro sind laut Schiefer zu wenig. So müsse auch diese Gesundheitshotline 1450 weiter ausgebaut werden. „Diese gibt es schon seit Jahren, sie ist aber einem Großteil nicht bekannt. Es gibt viele gute Ideen, aber sie kommen bei der Bevölkerung nicht an.“ 

Bevölkerung will Reformen
„Wir brauchen mehr Mut – besonders im Gesundheitswesen. Über die Hälfte der Menschen wünscht sich mutige Visionäre, die das System anpacken und verändern. Wir brauchen klare Kommunikation und Führungspersönlichkeiten, die Mut zeigen, Veränderungen voranzutreiben“, so Manisha Joshi, Business Director, Healthcare-Lead und DEI-Expertin bei Ketchum.

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