Mehrere Mitarbeiter der Müllabfuhr in Niederösterreich sollen sich mit illegaler Restmüllentsorgung eine „goldene Nase“ verdient haben. Die Stadt hat Anzeige erstattet. Auch Firmen sind im Visier der Ermittlungen.
Die möglicherweise illegalen Müllablagerungen auf einer privaten Deponie dürften nicht die einzigen Probleme sein, die die Landeshauptstadt in puncto Abfall zu haben scheint. Denn nun kamen neue Vorwürfe ans Tageslicht, die dieses Mal ins Rathaus führen. Denn mehrere Mitarbeiter der Müllabfuhr sollen sich seit einiger Zeit ein stolzes „Nebeneinkommen“ erwirtschaftet haben.
Ausmaß noch unklar
Aufgrund von Hinweisen und nach magistratsinternen Ermittlungen stehen einige Personen unter Verdacht, gegen Bestechung Abfälle mitgenommen zu haben, ohne dass die Betroffenen die entsprechenden Abgaben entrichten mussten. Das genaue Ausmaß ist derzeit noch nicht bekannt, alle Informationen werden an die Exekutive weitergeleitet. Am Dienstag erstattet die Stadt offiziell Anzeige wegen des Verdachts von illegalem Verhalten im Rahmen der Müllabholung, wie es heißt.
Wir werden alles daransetzen, diese Verdachtsfälle vollständig aufzuklären.
Bürgermeister Matthias Stadler
Topverdiener im Rathaus?
Im Mittelpunkt steht dabei aber nicht nur Personal der Müllabfuhr, auch konkrete Betriebe sollen laut „Krone“-Infos angezeigt werden. Die Rede ist von Abfall „in nicht geringem Ausmaß“, der für „private Gegenleistungen“ über das normale Maß hinaus mitgenommen wurde. Hinter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass die Mitarbeiter durch die kriminellen Machenschaften innerhalb des Magistrats zu Topverdienern aufgestiegen seien. Erste Maßnahmen sollen bereits in die Wege geleitet worden sein, auch dienstrechtliche Konsequenzen habe es bereits gegeben.
„Null Toleranz“
Bürgermeister Matthias Stadler betont, dass solche Machenschaften keinen Platz in einer Stadtverwaltung finden dürfen. „Nach einer vertraulichen Information habe ich sofort veranlasst, dem Verdacht krimineller Energien einzelner Personen nachzugehen“, beteuert das Stadtoberhaupt. Er versichert, dass ein solches Verhalten nicht toleriert werde: „Wie kommen denn die ordentlichen Gebührenzahler dazu? Wir setzen alles daran, die Verdachtsfälle vollständig aufzuklären“, so Stadler.
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