Internationaler Gewerkschaftsrat fordert Anpassungen bei der 24-Stunden-Pflege. Viele Pflegerinnen würden unter untragbaren Umständen arbeiten.
Das Modell der 24-Stunden-Pflege steht nicht nur in Österreich an der Tagesordnung, sondern auch in den Nachbarstaaten Deutschland, Schweiz und Liechtenstein – und überall gibt es dieselben Probleme. So lautete der Tenor auf einer Pressekonferenz, auf der der Interregionale Gewerkschaftsrat (IGR) Bodensee am Montag über die Arbeitsbedingungen der betroffenen Pfleger und Pflegerinnen informierte. Diese seien durch die Bank verbesserungswürdig. „Die Honorare sind extrem niedrig und stehen in keinem Verhältnis zur enormen Arbeitsbelastung. Viele Betreuungskräfte verdienen lediglich 1000 bis 1500 Euro monatlich – für eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit,“ kritisierte etwa Reinhard Stemmer, ÖGB-Landesvorsitzender.
Schlechte Wohn- und Arbeitsbedingungen würden die problematischen Arbeitsbedingungen noch verschärfen. So würde vielen Pflegerinnen ein eigener Rückzugsort fehlen. Oft müssten die in engen oder ungeeigneten Räumen schlafen.
Ein weiteres Problem machen die Gewerkschafter in der Scheinselbstständigkeit aus: „Obwohl viele Betreuungskräfte de facto angestellt sind, werden sie als Selbstständige geführt, um arbeitsrechtliche Verpflichtungen zu umgehen,“ hieß es am Montag dazu.
Forderungen an Bundesregierung
Um die Situation deutlich zu verbessern, trägt der Gewerkschaftsrat einige Forderungen an die österreichische Bundesregierung heran: Mindesthonorare, die den Arbeitsaufwand realistisch widerspiegeln, sowie verpflichtende Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung. Weiters fordert die Gewerkschaft klare gesetzliche Regelungen, um echte Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Und verbindliche Standards sollen für Unterbringung, Verpflegung und Arbeitszeiten gelten.
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