Angst vor Vampiren?

Darum riecht es im Thermenort so nach Knoblauch

Seit einigen Tagen fragen sich die Bewohner von Bad Erlach, warum es in ihrem Ort so unangenehm nach Knoblauch riecht. 

(Bild: Krone KREATIV/Doris Seebacher, ZVG Privat, Pixabay)

In Bad Erlach in der Buckligen Welt weht seit einigen Tagen wieder ein etwas unangenehmer Geruch durch die Straßen, der an Knoblauch erinnert. Warum es sich dabei tatsächlich um Knoblauch handelt und warum das eine besonders gute Sache ist, hat die „Krone“ jetzt herausgefunden. 

Seit über einer Woche schwebt wieder intensiver Knoblauchgeruch über der kleinen 3300-Seelen-Gemeinde Bad Erlach im Bezirk Wiener Neustadt. Die Bewohner sind neugierig und fragen sich, was der Grund wohl dafür sein könnte? Die ehrliche Antwort darauf kommt vom „Verursacher“ höchstpersönlich. Nämlich von Bio- und Beerenbauer Reinhard Piribauer. Er und seine Frau Marie-Luise betreiben im Ort ein 3,5 Hektar großes Feld, auf dem erst vor einigen Tagen wieder mit der Düngung der Erdbeeren begonnen wurde – und zwar mit Koblauchdünger

Feinster Bio-Knoblauch aus dem Burgenland
Aber nicht mit irgendeinem Knoblauch. „Wir verwenden dafür 15 Tonnen Bio-Knoblauch aus Sigleß“, klärt der Firmenchef die Sache auf. Warum Knoblauch? „Wir wollen einfach nicht mit Gift arbeiten“, so Piribauer über die ganz natürliche Art von Schädlingsbekämpfung. Denn für seine Erdbeeren werden nur Knoblauch und Pferdedung, aber keine chemischen Spritzmittel verwendet.

Ich habe selbst Kinder, deshalb ist es mir auch besonders wichtig, dass meine Erdbeeren ohne Chemie wachsen.

Biobauer Reinhard Piribauer, Bad Erlach

Gedüngt wurde das Feld vorige Woche, als der Boden noch gefroren war. „Eigentlich sollte der intensive Geruch mit dem nächsten ergiebigen Niederschlag vorbei sein“, erklärt Piribauer. „Blöd nur, dass es gerade nicht regnet und stattdessen die Sonne darauf scheint“, nimmt er die Sache selbst mit Humor.

Zum Betrieb

• Piris Beeren werden biologisch kultiviert und können ungewaschen direkt vom Feld genascht werden.
• Auf den Einsatz von Plastik, Folien, chemischen Pflanzenschutz und Tropfschläuchen wird vollkommen verzichtet. 
• Die Beeren werden nur in natürliche Körbe aus Holz bzw. Holzschliffschalen gepflückt.
• Bevor die Beeren angepflanzt werden, wirdBio-Knoblauch und behandelter Pferdemist als Dünger ausgestreut. Der Knoblauch vertreibt die für Beeren schädlichen Ungeziefer und Pilze und dient nach seiner Zersetzung auch als Dünger. Der Pferdemist enthält wichtige organische Verbindungen zum Humusaufbau.
• Weiters werden laufend umfangreiche Bodenproben durchgeführt. Die fehlenden Nährstoffe werden mitvulkanischem Urgesteinsmehl ergänzt.

Geerntet werden die ersten Erdbeeren ab Mai. In seinem Erdbeerland kann auch selbst gepflückt werden – direkt vom Feld, ohne dass man Angst vor Spritzmittel haben muss. Und auch vor Vampiren braucht man sich im idyllischen Thermenort der Buckligen Welt wohl nicht zu fürchten ...