Überraschende Wende in der konstituierenden Gemeinderatssitzung von Groß-Enzersdorf: Nachdem ein Listenchef neben SPÖ-Bürgermeisterin Monika Eigner-Sivec auch deren Parteikollegen-Vize Fehervary auf die Stichwahlliste setzte, nahmen die Dinge einen ungewohnten Lauf: Auch einige Parteikollegen mussten bei der Stimmabgabe nicht für die eigentliche Spitzenkandidatin gevotet haben.
Den Vorzugsstimmen nach lag sie sehr gut: Und Bürgermeisterin Monika Eigner-Sivec hat bei den Wahlen in Groß-Enzersdorf im Weinviertel als Spitzenkandidatin für die Roten mit plus vier Mandaten auch 47 Prozent eingefahren – und damit die absolute Mandatsmehrheit erreicht, während Erzrivale ÖVP gleich fünf Mandate eingebüßt hat.
Ergebnis der Stichwahl war nicht geplant – oder doch?
Was bei der konstituierenden Sitzung passierte, lässt viele Fragen offen: Denn dass Robert Fehervary als SPÖ-Vize auf die Liste für die Wahl zum Stadtchef kam, schlug im letzten Moment Gottfried Rotter vor – seines Zeichens Sprecher der Liste „Gemeinsam für Groß-Enzersdorf“ – und: vormals für die ÖVP tätig. Ergebnis: Nach dem Stimmenabzählen lag der Vize mit 20 gegenüber der bisherigen Stadtchefin mit 17 Votings vorne. Die Frage, ob er das Amt annehme, bejahte die bisherige Nummer 2.
Überraschte Gesichter, fraglicher Jubel bei der Opposition: Nach einer Pause verkündete SPÖ-Klubsprecher Gerhard Baumann den Auszug seiner Partei – was auf das Ergebnis freilich keine Auswirkung mehr hatte. Ein Zeichen, dass nicht alles ganz mit „rechten Dingen“ zugegangen sein könnte, war auch die Tatsache, dass Grüne und NEOS gleich im Anschluss aus dem Sitzungssaal ebenfalls auszogen.
SPÖ betreibt nun „interne Ursachenforschung“
Putsch? Zufall? Hört man sich um, soll es dem Vernehmen nach vor allem mit weiblichen SPÖ-„Kolleginnen“ oft zu „Wadlbeissereien“ gekommen sein. Aber rechtfertigt das einen „Plan“ gegen die erfolgreiche Chefin? Die „Krone“ erreichte den neuen Bürgermeister der Stadt im Bezirk Gänserndorf, der aber abblockte: Freundlich verwies das nunmehrige Stadtoberhaupt auf die nach Redaktionsschluss angesetzte Fraktionssitzung.
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