Weltweit kämpft sich die Autobranche aus der Krise, doch in Indien boomt das Geschäft. Steirische Firmen wollen sich das nicht entgehen lassen und schlagen vor Ort ihre Zelte auf. Vertreter von TCM aus Stainz, NextSense aus Graz und Dewetron aus Grambach erzählen von ihren Zielen für 2025.
Hühner in Käfigtransporten und die Kuh als heiliges Tier: Manches hier in Indien ist aus einem europäischen Blickwinkel etwas gewöhnungsbedürftig. Gleichzeitig sind die Reize des asiatischen Subkontinents nicht zu unterschätzen: die große Gastfreundschaft, das beeindruckende kulturelle Erbe und der ökonomische Aufschwung.
„Indien durchläuft eine unglaubliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation“, erklärt Hans-Jörg Hörtnagl, Wirtschaftsdelegierter in Indien. Die Mittelschicht wächst rasant – und mit ihr jene Gruppe, die sich ein Studium leisten kann. Daraus resultieren immer mehr Fachkräfte, eine steigende Kaufkraft und neue Wirtschaftszentren. Große steirische Namen wie AVL oder KS Engineers haben dieses Potenzial schon erkannt und den indischen Markt erobert. Jetzt wollen es immer mehr heimische Unternehmen ihnen gleich tun und beginnen, ein Netzwerk aufzubauen.
Dewetron, NextSense und TCM fassen Fuß
Genau mit dieser Absicht reist aktuell eine steirische Wirtschaftsdelegation durch das Land. Mit dabei sind unter anderem Dewetron aus Grambach, NextSense aus Graz und TCM aus Stainz.
„Indien birgt für Österreich sehr viele Möglichkeiten, die wir noch nicht genützt haben.“
Hans-Jörg Hörtnagl, Wirtschaftsdelegierter in Indien
Bijan Sabetizadeh, Vertreter von TCM: „Wir haben vor zwei Jahren begonnen, den indischen Markt zu erkunden. Hier gibt es viele Kunden im Bereich Tool-Management, weshalb wir noch heuer ein Büro in Pune eröffnen werden.“ Auch Raj Venugopal von NextSense ist sich sicher: „Asien ist unser Zukunftsmarkt, weshalb wir dort unsere Produkte vorstellen wollen. Am stärksten sind wir momentan in Deutschland vertreten, aber das wird sich ändern. Wir haben bereits indische Kunden von Tata Motors bis zu Delhi Metro.“
Auch Dewetron aus Grambach ist schon am Subkontinent verankert. „Seit Herbst 2024 haben wir einen Standort in Chennai. Der Großteil der Firmen, die wir auf der Reise besuchen, hat bereits Produkte von uns im Einsatz“, sagt Marketing-Leiterin Julia Buchta. Darunter ist etwa auch Hyundai im Bereich der Testsysteme für Bremsen. Die steirische Delegation besuchte ein Werk des südkoreanischen Autoriesen in Chennai, wo alle 31 Sekunden ein Auto fertiggestellt wird. „Auch das Weltall-Programm ist in Indien besonders spannend. Wir sehen hier einen Markt mit ganz viel Potenzial“, erklärt Buchta.
Dem stimmt auch Hans-Jörg Hörtnagl zu: „Indien birgt für Österreich sehr viele Möglichkeiten, die wir noch nicht genützt haben“, betont er. Um den steirischen Pioniergeist braucht man sich allerdings nicht zu sorgen – das wird auf dieser Reise mehr als klar.
Die Reise erfolgt auf Einladung des Landes Steiermark.
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