Zahlreiche Morde

US-Gangster “Whitey” Bulger schuldig gesprochen

Ausland
12.08.2013 21:56
Der berüchtigte US-Gangsterboss James "Whitey" Bulger ist zwei Jahre nach seiner Festnahme am Montag wegen zahlreicher Morde und anderer Verbrechen verurteilt worden. Der 83-jährige Mafia-Chef wurde nach fünf Anhörungstagen von einer Geschworenen-Jury in 31 von 32 Anklagepunkten für schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll am 13. November verkündet werden. Jedoch scheint es ausgemacht, dass Bulger für den Rest seines Lebens hinter Gittern bleiben wird.

Als gefürchtete "Winter Hill Gang" agierten Bulger und seine Bande in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts als "Richter, Jury und gelegentlich als Henker". Sie hätten als "das Gesetz in der Unterwelt" gehandelt, und als ihr Anführer sei Bulger "nach dem Gesetz für all das verantwortlich", sagte Staatsanwalt Fred Wyshak in seinem Schlussplädoyer. In den 1970er- und 1980er-Jahren soll Bulger unter anderem 19 Morde in Auftrag gegeben oder gleich selbst verübt haben.

Festnahme nach 16 Jahren auf der Flucht
Nach 16 Jahren auf der Flucht war Bulger im Juni 2011 in Kalifornien festgenommen worden, wo er unter falschem Namen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin lebte. Die Polizei beschlagnahmte in der Wohnung etwa 800.000 Dollar in bar und ein großes Waffenarsenal. Die Lebensgefährtin wurde 2012 zu acht Jahren Haft verurteilt, weil sie den Flüchtigen deckte. Bulger diente im Kinofilm "The Departed" der Figur von Hollywood-Star Jack Nicholson als Inspiration, der darin einen Mafia-Chef spielt.

Zeugen berichteten von grausigen Praktiken
Der Prozess hatte am 4. Juni begonnen, insgesamt wurden 63 Zeugen gehört. Einige berichteten von grausigen Praktiken der Bulger-Bande: So seien getöteten Opfern die Zähne herausgebrochen worden, um ihre Identifizierung durch die Polizei zu erschweren. Drei Hauptzeugen aus Bulgers Umfeld hatten gegen ihn ausgesagt, darunter der ehemalige Unterweltskumpane Stephen Flemmi, der durch seine Kooperation der Todesstrafe entging. Die Verteidigung warf den Behörden vor, die Zeugenaussagen "gekauft" zu haben.

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