„Nicht nur Camorra“
Protest in Neapel gegen Dreharbeiten von TV-Serie
In Neapel haben Einwohnerinnen und Einwohner gegen Dreharbeiten für die bekannte TV-Serie „Gomorrha“ protestiert. Die Produktion vermittle ein negatives Bild der Stadt, hieß es. „Wir sind nicht nur Camorra und Gewalt“, sagten einige Protestierende.
Kritik gab es vor allem für die Darstellung der Quartieri Spagnoli, dem ältesten Viertel Neapels mit seinen typischen engen Gassen. Dieses werde als Ort von Kriminalität und Gewalt gezeigt, sagten Anrainerinnen und Anrainer. Das habe dem Ruf Neapels geschadet. Es gebe auch Geschichten der Solidarität und des sozialen Zusammenhalts, die es verdienen würden, erzählt zu werden.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten vertrieben ein Fernsehteam, das in der Altstadt einige Szenen drehen wollte. Die Serie „Gomorrha“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller des Autors Roberto Saviano und kreist um die Camorra-Familie Savastano, die illegale Geschäfte in Neapel kontrolliert.
Saviano hatte sein Werk in der Vergangenheit oft verteidigt und gesagt, dass es sein Ziel sei, Ungerechtigkeiten und kriminelle Dynamiken aufzudecken. Er wolle die Öffentlichkeit für die Probleme sensibilisieren. „Wir erklären nicht Neapel der Welt, wir erklären die Welt am Beispiel Neapels“, sagte der Autor und Journalist.
Saviano tritt seit Jahren als Gegner der Mafia auf und lebt wegen mehrfacher Morddrohungen unter Polizeischutz.
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