Es herrscht weiter riesengroße Aufregung rund um den Anzug-Skandal bei der Nordischen Ski-WM: Jetzt geht Sven Hannawald mit Marius Lindvik und Johann Andre Forfang, deren Arbeitskleidung manipuliert wurde, hart ins Gericht.
Einig in ihrem Urteil sind sich die deutschen Olympiasieger Martin Schmitt und Sven Hannawald, die nun als TV-Experten arbeiten. Hannawald äußert in einem Interview bei „sport.de“ und RTL/ntv harte Kritik an den Norwegern Lindvik und Forfang. Mit Bezug auf einen Post von Forfang sagte er, er müsse im dritten Satz abbrechen zu lesen, „weil ich wegen Würgereiz auf die Toilette muss“. „Ein Springer in einer der sensibelsten Sportarten merke nicht, dass sich ein Anzug steifer anfühlt?“, fragte er. „Die Betroffenen verhöhnen die aktiven Springer irgendwo. Ein Schwachsinn vor dem Herrn!“, kritisierte Hannawald.
Dem schloss sich Schmitt an. Er glaube nicht, „dass Lindvik und Forfang als Weltklasse-Springer Änderungen im Spannungsverhalten ihres Anzuges nicht bemerken“, so Schmitt.
Goldberger: „Das sollte man schon spüren“
Unglaubwürdig ist das Duo auch für den einstigen ÖSV-Star Andreas Goldberger. „Sie sind ja tagtäglich in so einem Sprunganzug drin. Und wenn dann plötzlich ein anderer Sprunganzug da ist, sollte man das schon spüren“, sagte der „Krone“-Kolumnist im ORF-TV-Interview (unten im Video).
Schuster ortet „neue Dimension“
Heftige Kritik setzte es vom auch Tiroler Werner Schuster. Spekulationen und gegenseitige Anschuldigungen habe es schon immer gegeben. „Jetzt haben wir eine neue Dimension, es hat ein Level erreicht, auf dem man – das ist zumindest der erste Eindruck – von einer systematischen Manipulation sprechen kann. Jeder zeigt nun mit dem Finger auf die Norweger. Aber das ist nicht nur ihr Problem, sondern eines des gesamten Skispringens“, erklärte der TV-Experte von Eurosport.
Auch der langjährige Cheftrainer der deutschen Skispringer glaubt weder Funktionären noch den Sportlern. „Jeder, der sich im Skispringen auskennt, weiß, dass seine (Anm.: Sportdirektor Aalbu) Aussagen völlig unglaubwürdig sind. Die Geschichte, dass nur zwei Anzüge für diesen einen Tag manipuliert worden seien und die Athleten nichts gewusst hätten – das ist mir sauer aufgestoßen. Das war ganz nach dem Motto: Wir geben nur das zu, was man uns zu 100 Prozent nachweisen kann“, erklärte Schuster.
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