Ein versehentlich abgeschlossenes Abo des Sohnes zog mehrere Inkassoforderungen und fast eine Mahnklage nach sich.
Ein unabsichtliches Abo für „Microsoft 365 Basic“ brachte eine Mutter an ihre Grenzen. Ihr besachwalteter 35-jähriger Sohn schloss – ohne ihr Wissen – ein solches Abo ab: „Mein Sohn ist doch gar nicht geschäftsfähig, er ist durch eine Entwicklungsverzögerung auf dem Stand eines Sechsjährigen“, erklärt sie. Dennoch bekam sie regelmäßig Inkassoforderungen ins Haus, da ihr Sohn das Abo über den Zahlungsdienstleister Klarna abgeschlossen hatte.
Die Mutter wusste von nichts
„Ich wusste zunächst gar nicht, worum es überhaupt geht – es kamen plötzlich Mahnungen und Forderungen ins Haus, obwohl mein Sohn nie bewusst etwas bestellt hat“, berichtet Frau S. der Ombudsfrau. Der Versuch, die Sache mit Microsoft direkt zu klären, scheiterte: „Ich habe unzählige E-Mails geschrieben, aber ich bekam nie eine Antwort.“
Man drohte mit einer Mahnklage
Aus Verzweiflung bezahlte sie sogar einige Forderungen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten, aber es ging immer weiter. Frau S. bekam sogar eine Mahnung, dass das ganze bald vor Gericht gehen würde. Jeder Versuch von Frau S. die Sache zu klären, verlief im Sand. Sie war am Rande der Verzweiflung, da sie kein Gehör fand.
Microsoft konnte das Konto nicht finden
Erst als sich die Ombudsfrau einschaltete, kam Bewegung in die Angelegenheit. Microsoft reagierte und wollte umgehend helfen. Das Konto des Sohnes konnte aber nicht gefunden werden, da keine E-Mail-Adresse des Sohnes zu einem Konto von Microsoft passte. Somit konnte das Konto auch nicht geschlossen und die Geldforderungen damit gestoppt werden.
Klarna und Pair Finance reagierten sofort
Die Ombudsfrau wandte sich daraufhin an Klarna und auch an das Inkassobüro Pair Finance. Und tatsächlich - dort wurde man sofort tätig. Klarna fand alle Buchungen und sperrte das Konto des Sohnes für künftige Bestellungen. Auch Pair Finance reagierte prompt: Das Inkassobüro stoppte sämtliche offenen Forderungen. Darüber hinaus will man der Mutter, das aus Verzweiflung schon bezahlte Geld, zurückerstatten.
Große Erleichterung, aber auch Unverständnis
„Ich bin so erleichtert – allein hätte ich das nie geschafft“, sagt Frau S. erleichtert. Dass es erst eines solchen Aufwands bedurfte, um eine offensichtliche Fehlbuchung bei einer Person unter Erwachsenenvertretung zu stoppen, sorgt bei ihr jedoch für großes Unverständnis. „Es kann doch nicht sein, dass man bei jeder Reklamation so kämpfen muss, bis überhaupt jemand hinschaut.“
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