Schnäppchenalarm im Supermarkt! Die Österreicher greifen immer häufiger zu rabattierten Lebensmitteln – und das wie nie zuvor. Laut der aktuellen RollAMA-Studie wurde 2024 fast ein Drittel aller Lebensmittel im Angebot gekauft. Besonders tierische Produkte wie Butter, Fleisch und Geflügel waren oft reduziert.
Nicht nur der Handel steuert die Rabatte mit Aktionen auf bestimmte Produkte. Auch die Kunden selbst entscheiden nun öfter, was sie verbilligt kaufen – durch die selbstklebenden 25-Prozent-Rabattsticker, die Billa und Spar immer wieder anbieten.
„Rund ein Drittel aller Frischeprodukte im Lebensmittelhandel werden in Aktion gekauft“, sagt AMA-Marketing-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek. Das sei aber ein zweischneidiges Schwert. Denn die Konsumenten erkennen „den Preis sofort, aber man vergisst den Wert der Lebensmittel – die tägliche Leistung unserer Landwirte.“ Es bestehe die Gefahr, dass die Österreicher viel zu viele Nahrungsmittel in Aktion einkaufen, die sie nachher gar nicht essen und wegwerfen. Mutenthaler-Sipek möchte deshalb „auf die Lebensmittelverschwendung hinweisen.“ Wer bewusst nur das einkauft, was er auch verbraucht, könne schließlich auch viel sparen.
Hälfte der Butter „in Aktion“
Tatsächlich ist der Aktionsanteil geradezu explodiert: Bei Butter entfallen schon fast 50 Prozent der Ausgaben auf verbilligte Produkte. Bei Fleisch und Geflügel sind es 45,5 Prozent, bei Wurst und Schinken 34,7 Prozent (siehe Grafik). Der Grund ist auch, dass die Konsumenten die Rabattpickerl besonders gerne für höherpreisige Produkte verwenden wie eben Fleisch und Wurst. Aber auch bei Obst und Gemüse ist der Aktionsanteil mittlerweile beträchtlich und liegt etwa bei Frischobst bei 30,1 Prozent.
Generell legen die Österreicher wieder mehr Wert auf Frische: Die gekauften Mengen an Lebensmitteln stiegen 2024 um 2,1 Prozent, die Ausgaben sogar um 3,4 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Frischwaren wie Obst, Gemüse und Milchprodukte boomen, während Fertiggerichte stagnieren. „Es zeigt sich, dass in unsicheren Zeiten die Bedeutung von Lebensmitteln steigt“, so Mutenthaler-Sipek. Interessant: Trotz des Hypes um pflanzliche Alternativen bleibt das Verhältnis zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten stabil. Knapp 40 Prozent der Ausgaben entfallen auf pflanzliche Lebensmittel.
Preise stabilisieren sich – aber nicht überall
Nach den extremen Preisschwankungen der Vorjahre haben sich die Lebensmittelpreise 2024 weitgehend stabilisiert. Im Schnitt stiegen die Preise nur um 1,3 Prozent. Einige Produkte wie Eier, Joghurt und Frischgemüse wurden teurer, weil die Nachfrage stieg. Bio-Produkte gewinnen außerdem weiter an Beliebtheit, vor allem in günstigeren Kategorien wie Milch. Allerdings bleibt Bio-Fleisch mit einem Aufpreis von 81,6 Prozent zu konventionellem Fleisch ein Luxusgut.
Fleischmarkt: Schwein und Rind dominieren
Im Fleisch- und Wurstregal bleiben Schweine- und Rindfleisch die unangefochtenen Spitzenreiter. Hühnerfleisch gewinnt zwar an Bedeutung, doch 80 Prozent des gekauften Fleischs stammen weiterhin von Schwein und Rind – auch deshalb, weil Faschiertes und Wurstprodukte vor allem Schweinefleisch enthalten.
Beim Gemüse legte Paprika 2024 mit einem Mengenplus von 14 Prozent am stärksten zu, gefolgt von Champignons (+9 Prozent). Dennoch bleibt der Paradeiser das meistgekaufte Gemüse.
Schwarzbrot und Semmeln: Die Brot-Klassiker siegen
Beim Brot bleibt Schwarzbrot mit 32 Prozent der Favorit, dicht gefolgt von Toastbrot (27 Prozent). Und bei den Semmeln gibt’s keine Konkurrenz: Sie machen 38 Prozent des gesamten Kleingebäcks aus.
Einen Boom gibt es bei pflanzlichen Milchalternativen aus regionalem Getreide: Der Anteil von Getreide als Basis stieg von 23 auf 55 Prozent. Mutenthaler-Sipek: „Das eröffnet neue Chancen für die regionale Landwirtschaft.“
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