Ab Mittwoch in Kraft

Wie US-Zölle den USA mehr schaden als Europa

Wirtschaft
11.03.2025 13:05

Ab Mittwoch gelten US-Zölle auf Stahl und Aluminium in der Höhe von 25 Prozent. Viele befürchten, dass das negative Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben könnte. Doch eine Studie zeigt jetzt: Die Zölle schaden Europa fast nicht – dafür aber den USA umso mehr.

Für die Wirtschaft der Europäischen Union (EU) droht durch die Zölle nur kurzfristig ein Mini-Dämpfer, wie eine Simulation des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zeigt. Kurzfristig könne das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,02 Prozent zurückgehen, heißt es in der Studie.

„Dieser geringe Effekt entsteht, da die betroffenen Produkte nur rund fünf Prozent der gesamten EU-Exporte ausmachen und davon wiederum nur ein kleiner Teil in die USA exportiert wird“, schreiben die Expertinnen und Experten.

USA schaden sich selbst mit Zöllen
Umso größer dürfte aber der Schaden sein, den sich die Vereinigten Staaten durch die Zölle selber zufügen. Die Preise werden vermutlich um 0,41 Prozent steigen und damit die Inflationsrate nach oben treiben. US-Exporte wiederum könnten um 1,37 Prozent sinken. „Importierter Stahl und Aluminium verteuern sich erheblich und erhöhen dadurch auch die Produktionskosten vieler amerikanischer Industrien“, so das IfW. 

„Diesen Preisanstieg dürften US-amerikanische Produzenten von Stahl und Aluminium an ihre Kunden im Inland weitergeben, während ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ausland zurückgeht“, schätzen die Expertinnen und Experten.

Potenzial für weitere Maßnahmen
„Diese Zölle mögen symbolisch als protektionistische Maßnahme im Sinne von ,America First‘ wirken, letztlich schaden sie aber den wirtschaftlichen Interessen der USA“, sagt der IfW-Forschungsdirektor für Handelspolitik, Julian Hinz. „Auch wenn die direkten Auswirkungen von Trumps Zollpolitik auf die EU nicht ins Gewicht fallen“, sieht der Experte Potenzial für weitere protektionistische Maßnahmen – also dass US-Unternehmen vor Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden sollen. 

Die EU müsse sich auf eine mögliche Eskalation vorbereiten. Eine strategische Priorität für Europa sollte die Diversifizierung des Handels und die Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz sein, sagte Hinz.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt