Neue Analyse zeigt:
Indische Großstädte haben die schmutzigste Luft
Indische Großstädte haben weltweit die stärkste Luftverschmutzung. Das geht auf dem Weltluftqualitätsbericht für 2024 hervor, den das Schweizer Unternehmen IQAir am Dienstag veröffentlichte. Das ostindische Bymihat beträgt demnach den unrühmlichen ersten Platz.
Im Landesdurchschnitt beträgt die Feinstaubbelastung in Indien das Zehnfache des Grenzwerts, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. Der Schnitt lag im Vorjahr bei 50,6 Mikrogramm pro Kubikmeter. In Indien sind 14 der 20 Ballungsräume weltweit, die am stärksten mit den gefährlichen PM2,5-Feinstaubpartikeln verschmutzt sind. Zurückzuführen ist das laut dem Bericht von IQAir vor allem auf den Straßenverkehr, das Abbrennen landwirtschaftlicher Flächen, auf Abfälle und Industrieabgase.
Im zentralafrikanischen Tschad, in Bangladesch, Pakistan und der Demokratischen Republik Kongo ist die landesweite Lage allerdings noch schlimmer. Im Tschad hat der hohe Wert unter anderem mit dem Staub der riesigen Bodélé-Senke zu tun.
Nur sieben Länder erfüllen WHO-Grenzwert
Von den untersuchten Ländern erfüllen laut dem Bericht nur sieben den WHO-Grenzwert von fünf Mikrogramm pro Kubikmeter. Das sind Estland, Island, Australien, Neuseeland sowie die Karibikstaaten Bahamas, Grenada und Barbados. Von den untersuchten Städten sind es immerhin 17 Prozent, die den Standard erfüllen. Wien mit der Inneren Stadt belegte Rang 3587 unter 8954 Metropolen, ist demnach ungefähr im oberen Durchschnitt.
Feinstaubpartikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind (PM2,5) und damit in etwa den Durchmesser eines menschlichen Haares haben, dringen tief in die Lungen ein und gelangen sogar in den Blutkreislauf. Das kann Lungen- und Herzkrankheiten verursachen. Laut dem Bericht „State of Global Air 2024“ der US-Einrichtungen Health Effects Institute und Institute for Health Metrics and Evaluation war Luftverschmutzung 2021 das größte Umweltrisiko für die menschliche Gesundheit. Sie führte damals weltweit zu 8,1 Millionen vorzeitigen Todesfällen.
Für den Bericht wertete IQAir Daten von mehr als 40.000 Messstationen in 138 Ländern und Territorien aus.
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