„Schon gehört...?“

Zwei Halbwissende lassen die Gerüchteküche brodeln

„Gerüchte sind ein wesentlicher Teil des sozialen Lebens. Man mag ja mitreden können“, meinen die beiden.

(Bild: privat)

Gestern Abend präsentierten „Flo & Wisch“ im Casanova in Wien ihr brandneues Musikkabarettprogramm „Hörensagen“. Demnächst feiern sie damit auch im Burgenland Premiere. 

„Wir sind echt keine Tratschen, aber manche Gerüchte können selbst wir nicht für uns behalten“, gestehen die Kabarettisten Florian Roehlich und David Krammer, besser bekannt als „Flo & Wisch“. So sei ihnen erst neulich zu Ohren gekommen, dass Alfons Haider in den 1980ern in einer Eisenstädter Diskothek als Discokugel gearbeitet und deshalb 2023 auf der Seebühne Mörbisch sein großes Comeback in „Mamma Mia“ gefeiert haben soll. Dass Franz Liszt nicht nur Komponist, sondern auch Erfinder der To-Do-Listen war. Und der Begriff „Osterhase“ zum ersten Mal von Fürst Esterházy in den Mund genommen wurde, weil „Ester“ auf Mittelhochdeutsch Ostern und „Házy“ süßes Häschen bedeute. Aber auch das Gerücht, dass es hierzulande einen Mann gibt, „der in einer Beziehung mit der Künstlichen Intelligenz lebt“, lässt sie nicht mehr los. 

Am 12. April spielen sie auch in Ober-Petersdorf, am 16. Mai in Lutzmannsburg.

(Bild: Moritz Schell)

„Seit Social Media und dem Vormarsch der KI verschwimmen die Grenzen von Realität und Fantasie. Man weiß schon gar nimmer, was man glauben kann und was nicht“, seufzen die beiden. Und weil Gerüchte sich in der Regel ohnehin verselbstständigen, streuen sie in ihrem neuen Programm „Hörensagen“ gleich selbst welche übereinander. „Flos Behauptung, dass meine Frau und ich ein Kind erwarten, ist aber völliger Blödsinn, auch wenn mir die Leute nach der Vorstellung gratulieren!“, schwört Wisch und verrät, dass er mit seinem geschwätzigen Bühnenkollegen unter anderem am 4. April in Eisenstadt sowie am 6. April und 10. Mai in Güssing gastiert.

Mit Witzen und lustigen Liedern zeigen wir auf, wie schwer es ist, sich gegen ein Gerücht zu wehren. Solange man es nicht abstreitet, glaubt jeder, dass es tatsächlich wahr ist. Und wenn man es dementiert, kommt man aus dem Argumentationsstrudel nicht heraus.

Flo & Wisch

Aber auch über Austro-Popper wie STS und Wolferl Ambros, die angeblich alle Hits umschreiben, sowie Reinhard Fendrich, der vor kurzem angeblich zum wiederholten Mal 70 geworden sein soll, bekommt das Publikum so einiges zu hören. Und das nicht nur, weil Gerüchte das Leben lustiger und spannender machen – vor allem, wenn ein Funken Wahrheit dran ist. Andererseits sei durch unreflektiertes Gerede auch sehr viel Halbwissen in Umlauf, nicht nur in der Politik, bekrittelt das Comedy-Duo: „Daher halten wir uns an die alte indianische Weisheit: Glaube nicht alles, was du hörst. Aber erzähle es weiter. Denn das Wichtigste ist doch, dass man miteinander redet.“