Drohung gegen Kanada

50 Prozent auf Stahl? Verwirrung um Trump-Zölle

Wirtschaft
11.03.2025 20:54

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, den von ihm angezettelten Handelskrieg gegen Kanada weiter verschärfen zu wollen. Eine Drohung, die offenbar Wirkung zeigte. Denn bereits wenige Stunden nach der Ankündigung wollte der US-Präsident nicht mehr davon wissen.

Die Zölle für alle Importe von Stahl und Aluminium aus dem Nachbarland würden von 25 auf 50 Prozent verdoppelt werden. Sie würden bereits am Mittwoch in Kraft treten, teilte der Republikaner am Dienstagmittag noch über seinen Kurznachrichtendienst Truth Social mit. Eine entsprechende Anweisung sei an Handelsminister Howard Lutnick ergangen.

Trump begründete sein Vorgehen damit, dass die kanadische Provinz Ontario einen 25-prozentigen Aufschlag auf Stromexporte in die USA erheben wolle. Er signalisierte zugleich, noch härter gegen Kanada vorzugehen. „Außerdem muss Kanada sofort seine antiamerikanischen Bauernzölle von 250 bis 390 Prozent auf verschiedene US-Milchprodukte fallen lassen, die schon lange als unverschämt gelten“, sagte Trump.

Er drohte zudem damit, die Einfuhrzölle auf Autos in die USA am 2. April „erheblich zu erhöhen“. Und zwar, „falls Kanada nicht auch andere ungeheuerliche, seit Langem bestehende Zölle aufhebt“. Die kanadische Provinz Ontario hatte den erhöhten Stromexportzoll als Protest gegen US-Zölle bezeichnet, die Trump auf kanadische Güter verhängt hatte.

Beide Seiten gehen aufeinander zu 
Trumps Drohungen fruchteten offenbar. Ontarios Regierungschef Doug Ford erklärte am Dienstag prompt, dass die Erhöhung der Stromtarife wieder ausgesetzt wird. Dies geschehe nach „produktiven“ Gesprächen mit US-Handelsminister Howard Lutnick.

Für Donnerstag seien in Washington Gespräche mit Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer angesetzt, in denen es um eine Erneuerung des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Kanada und Mexiko gehen solle, teilte Ford weiter mit. Auch Trump wollte am Dienstagabend nichts mehr von Zollerhöhungen wissen und wolle Zölle gegen Kanada „wahrscheinlich“ senken.

Der nördliche Handelspartner sowie Mexiko sehen sich bereits seit Wochen mit US-Strafzöllen konfrontiert. Trump setzt auf Zölle, um Zugeständnisse zu erzwingen und am Ende die US-Wirtschaft zu stärken. Zumindest auf kurze Sicht treffen die Zölle aber auch US-Unternehmen und Verbraucher, etwa wenn die Abgaben die Produktion in Branchen wie der Elektronik oder beim Fahrzeugbau verteuern. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt