Mit der neuen Bundesregierung gewinnen auch die vielgescholtenen Sozialpartner wieder an Bedeutung. In der Steiermark dominieren sie diese Woche ohnehin das politische Geschehen. Höhepunkte am Freitag: die Kür des neuen Landwirtschaftskammer-Präsidenten und die Ergebnisverkündung der Wirtschaftskammerwahl.
307.000 Beratungen, 89 Millionen Euro, die erkämpft wurden: Stolz präsentierte die Arbeiterkammer am Dienstag ihr Leistungsbilanz des vergangenen Jahres. Ein wichtiges Zeichen nach außen, denn die Pflichtmitgliedschaft schmeckt natürlich nicht allen Arbeitnehmern.
Dasselbe gilt auf Unternehmerseite für die Wirtschaftskammer. Diese sind ja ein gewohnt kritisches Klientel. Die weit verbreitete Verweigerung, an der bis morgen laufenden Wirtschaftskammerwahl teilzunehmen, kann auch als stiller Protest gegen das Kammersystem gewertet werden.
Apropos kritisches Klientel: Dazu zählen traditionell auch die Bauern. Sie erhalten am Freitag einen neuen steirischen Präsidenten. Franz Titschenbacher zieht sich in der Landwirtschaftskammer zurück, Andreas Steinegger folgt ihm nach. Titschenbacher wurde ja immer wieder vorgeworfen, zu wenig energisch für die Anliegen seiner Branche auf den Tisch zu hauen. Ein Vorwurf, der ja auch Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk nicht fremd ist. Auch Pesserl ist kein Polterer.
Daher wird es nach dieser Woche wohl wieder stiller werden um die Kammern und ihre Protagonisten. Um ihre Zukunft müssen sie sich aber dennoch nicht fürchten. Die Neos sprechen sich zwar für radikale Reformen aus, können diese aber mangels politischer Macht nicht umsetzen. Und während die Bundes-FPÖ die Sozialpartner äußerst kritisch sieht, sind von den Landesblauen keine frontalen Angriffe zu erwarten.
Das System dürfte also weitgehend geräuschlos weiterlaufen. Revolutionen? Nicht in Sicht.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Mittwoch!
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