Neue Pläne

Abriss! Das vergessene Hallenbad von Oberwart

1973 eröffnet, wurde das Hallenbad aufgrund vieler technischer Probleme und einer geringen Auslastung bereits 1984 wieder geschlossen.

(Bild: Momentothek/Sammlung Langer-Schober)

Dass es in Oberwart einmal Indoor-Badevergnügen gab, wissen nur mehr die wenigsten. Jetzt wird das Stück Zeitgeschichte abgerissen. Die Fläche soll entsiegelt werden.

Vor 55 Jahren wurde in Oberwart erstmals die Idee geboren, ein Hallenbad mit Sauna zu errichten. Heute können sich die wenigsten der rund 8000 Einwohner daran erinnern, dass es dieses auch tatsächlich neben dem heutigen Freibad einmal gab. Gegenwärtig würde das Projekt wohl auch als Bausünde eingeordnet werden. Knapp zwölf Millionen Schilling kostete die Errichtung des 1973 eröffneten Hallenbades damals. Aufgrund vieler technischer Probleme und einer geringen Auslastung wurde es bereits 1984 wieder geschlossen. Der Saunabereich und die Kantine blieben jedoch in Betrieb.

Vernunft, Verantwortung und Nachhaltigkeit zeigte die Stadt damals aber, als es um die Nachnutzung des Hallenbades ging. Bis 2017 war dort ein Supermarkt-Discounter untergebracht. Heute steht das Gebäude leer, da wenige Meter daneben – wenig nachhaltig, aber im Trend – ein neuer Markt entstanden ist.

2017 ist der Supermarkt-Discounter geschlossen worden. 

(Bild: Weber Franz)

Aktuell geben auf dem Gelände neben dem Freibad Oberwart schwere Baumaschinen den Ton an. Vor wenigen Tagen sind die Abbrucharbeiten der 1973 eröffneten Sauna, des ehemaligen Hallenbades und des Badcafés gestartet. Mittlerweile erinnert nur noch ein Haufen voller Steine an das Stück Stadtgeschichte.

Plan B, weil Plan A nicht aufgegangen ist
Dass der Abriss vor der anstehenden Badesaison über die Bühne geht, lässt derzeit viele staunen. „Es ist Plan B, den wir im Umsetzung bringen“, erklärt Bürgermeister Georg Rosner, „weil die Sauna nicht mehr den modernen Standards entspricht und auch die Räumlichkeiten des Badcafés einer umfassenden Adaptierung bedürfen, um weiterhin einen Gastronomiebetrieb zu ermöglichen.“

Künftig soll auf dem Gelände eine Liegewiese entstehen.

(Bild: Weber Franz)

Zudem sei die Suche nach einem neuen Betreiber erfolglos verlaufen. Um aber den gastronomischen Betrieb während der kommenden Badesaison zu gewährleisten und weil das Geld für einen Neubau knapp ist, entstand die Idee einer Containerlösung. „Dort wird es Snacks und Getränke geben“, meint der Stadtchef.

Stadt setzt auf Flächenentsiegelung
Bis zum Saisonstart soll auch der Bereich, auf dem das ehemalige Hallenbad und der spätere Supermarkt stand, entsiegelt werden. „Hier ist unser Plan, die Liegewiese zu vergrößern, möglicherweise zusätzliche Sportangebote zu schaffen und vor allem mehr Bäume zu pflanzen, um Schatten zu gewährleisten“, erklärt der Stadtchef. Das Gastro-Provisorium im Container soll im Freibad Oberwart allerdings keine Dauerlösung bleiben. „Wir sind nach wie vor daran interessiert, einen Betreiber für eine neue Kantine zu finden. Hier muss natürlich das Konzept stimmen und auch die Finanzierung“, so Rosner.