Gleich sechs Neulinge

Das gab es in der Geschichte der Formel 1 noch nie

Formel 1
12.03.2025 07:38

Gleich sechs junge Männer gehen heuer in ihre erste Saison als Stammfahrer in der Formel 1 – das hat es in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse noch nie gegeben. Auffällig ist, dass auch zwei der vier Spitzenteams auf Neulinge setzen: Bei Red Bull ist es der Neuseeländer Liam Lawson, bei Mercedes der erst 18-jährige Italiener Andrea Kimi Antonelli. Die anderen sind Oliver Bearman (Haas), Jack Doohan (Alpine), Isack Hadjar (Racing Bulls) und Gabriel Bortoleto (Sauber).

Besonders im Blickpunkt steht Antonelli, der nach grandiosen Leistungen in diversen europäischen Nachwuchsserien die Formel 3 komplett übersprungen hat und auch nur ein Jahr in der Formel 2 aktiv war. Zwei Siege gelangen ihm dort 2024, daneben spulte er an die 10.000 Testkilometer in einem alten Mercedes-F1-Boliden ab. Teamchef Toto Wolff hatte im vergangenen Sommer genug gesehen, um Antonelli das durch den Abgang von Lewis Hamilton zu Ferrari verwaiste Cockpit für 2025 und darüber hinaus zu geben.

Kimi Antonelli (Bild: FADEL SENNA)
Kimi Antonelli

„Kimi ist reif“, sagte der Wiener mehrmals über den ersten italienischen Formel-1-Piloten seit Antonio Giovinazzi 2021. Was nicht heißt, dass von dem Jungspund sofort Spitzenplätze erwartet werden. Im Team will man alles tun, um ihm die Anpassung so einfach wie möglich zu machen und den Druck zu mindern. „Wir sagen ihm: Niemand erwartet von dir, dass du am Anfang gewinnst, dass du George Russell schlägst oder um eine Meisterschaft fährst“, erklärte Wolff.

Lawson nimmt es mit Verstappen auf
Auf Lawson kommt unterdessen die Aufgabe zu, neben Vierfach-Weltmeister Max Verstappen zu bestehen. In einem Umfeld wohlgemerkt, das so auf einen Fahrer zugeschnitten ist wie wohl kein anderes Team. Daniel Ricciardo, Pierre Gasly, Alexander Albon und zuletzt Sergio Perez hat Verstappen als Teamkollegen mehr oder weniger „verschlissen“, bei Perez mündete das im Ende seiner Formel-1-Karriere. Der 23-jährige Lawson hat bereits elf Rennen für AlphaTauri und RB absolviert und sechs WM-Punkte erobert. Seine Klasse hat er in unterschiedlichen Serien unter Beweis gestellt, 2021 etwa wurde er DTM-Vizechampion.

Liam Lawson (Bild: GEPA pictures)
Liam Lawson

Doohan ist der Sohn von Motorrad-Legende Mick Doohan und bestritt im vergangenen Dezember schon den Großen Preis von Abu Dhabi für Alpine. Ähnlich wie Lawson soll der 22-jährige Australier von Anfang an funktionieren, sonst wächst der Druck aus dem eigenen Stall: Alpine-Ersatzfahrer Franco Colapinto aus Argentinien drängt selbst in die Formel 1 und spitzt auf sein Cockpit.

Jack Doohan (Bild: AFP/GETTY IMAGES/CLIVE ROSE)
Jack Doohan

Bearman wird großes Potenzial nachgesagt
Der 19-jährige Bearman fuhr 2024 als Ersatzmann ein Rennen für Ferrari und steuerte in zwei Grands Prix den Haas-Rennwagen. Der großgewachsene Brite ist auch Mitglied der Ferrari Driver Academy und gilt als großes Talent, bei der Scuderia gibt es für ihn aktuell jedoch keinen Platz.

Oliver Bearman (Bild: GEPA)
Oliver Bearman
Isack Hadjar (Bild: FADEL SENNA)
Isack Hadjar
Gabriel Bortoleto (Bild: GEPA)
Gabriel Bortoleto

Der 20-jährige Franzose Hadjar und der gleich alte Brasilianer Bortoleto haben sich ihre Chance jeweils mit starken Auftritten in der Formel 2 verdient. Bortoleto, der von Fernando Alonso beraten wird, war 2024 Champion. Vizemeister Hadjar wurde von Red-Bull-Nachwuchschef Helmut Marko schon als „der kleine (Alain; Anm.) Prost“ geadelt.

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(Bild: KMM)



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