Land bekommt Gegenwind

Diskussion um Heli-Skiing am Arlberg neu entfacht

Vorarlberg
12.03.2025 15:00

Die Kritik in Vorarlberg reißt nicht ab: Dass Heli-Skiing am Arlberg weiterhin erlaubt sein soll, sorgt bei SPÖ und Grünen für reichlich Verstimmung. 

Ein aktueller Bescheid des Landes, der Heli-Skiing am Arlberg weiterhin erlaubt, sorgt derzeit für Diskussionen. Das Land Vorarlberg informierte am Dienstagnachmittag darüber, dass der umstrittene Zeitvertreib bis 2027 gestattet bleibt – wenn auch unter bestimmten Voraussetzungen. Angesucht hat um diese Erlaubnis ein „Oberländer Unternehmen“, wie es vom Land heißt. Es ist kein Geheimnis, dass es sich dabei um das Unternehmen „Wucher“ handelt.

Die Auflagen, unter denen geflogen werden darf, sind folgende: Keine Flüge vor 8 Uhr und nach 17 Uhr. Verbautes Gebiet, öffentliche Verkehrswege, Skiabfahrten und Skipisten dürfen, sofern es überhaupt erforderlich ist, nur auf dem kürzesten Weg überflogen werden. Das Fliegen entlang von Seilbahnen oder sonstigen Aufstiegshilfen ist untersagt. Lärmbelästigungen und Beunruhigungen des Wildes sind weitestgehend zu vermeiden, heißt es weiter in der Aussendung des Landes. Und das „Abspringen im Schwebezustand unmittelbar über dem Boden“ ist ebenso verboten wie Rundflüge von den genehmigten Außenlande- und Abflugstellen.

Das Land argumentiert, dass Heli-Skiing das „skitouristische Angebot Vorarlbergs“ aufwerten würde. Zudem wird argumentiert, dass die Bereithaltung von Hubschraubern für Lawinensprengflüge und andere Einsätze der Landeswarnzentrale nur dann „kostengünstig“ möglich sei, wenn die Hubschrauber durch Heli-Skiing zusätzlich ausgelastet werden würden. „Vor diesem Hintergrund sprechen auch Sicherheitsaspekte für die Bewilligung“, heißt es.

„Unsinn“
Anders sieht das die SPÖ. Reinhold Einwallner spricht von einem „Freibrief für Hubschrauber-Tourismus am Arlberg“. Mit dem angepriesenen sanften Tourismus hätte das nichts mehr zu tun. Und Daniel Zadra von den Grünen nennt die Sache gar einen „Unsinn“, von dem kein einziger Vorarlberger profitieren würde. Nur für ein paar „reiche Touristen“ würde Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) den Schutz der Natur aufs Spiel setzen.

Kommentar von Angelika Drnek:

Wie unangenehm!

Die gute Nachricht zuerst: Heli-Skiing ist am Arlberg weiterhin erlaubt, Euro sei Dank! Eine Reichensteuer, darüber kann man ja noch reden, aber sich mit gemeinem Fußvolk auf den Pisten drängeln – brrrrrr! Kann man von Millionären nun wirklich nicht verlangen. Das war’s aber auch schon mit den good news vom Arlberg, denn Heli-Skiing darf nur unter strengsten Auflagen erfolgen, hat das Land Vorarlberg entschieden: So darf etwa nur zwischen 8 und 17 Uhr geflogen werden! Wie stellen sich die Herrn Bürokraten das vor? Es ist doch hinlänglich bekannt, dass Blutsauger sich dem Sonnenlicht unter keinen Umständen aussetzen dürfen. Wenn da mal nicht eine Diskriminierungsklage droht!

Weiters soll Lärmbelästigung „weitestgehend vermieden“ werden. Offenbar weiß das Land, das sich nicht umsonst gerne als Innovations-Hotspot darstellt, mehr als wir: Die Helis am Arlberg verfügen wohl über einen Silent-Modus. Das wurde aber auch Zeit. Immerhin erspart man sich dadurch auch die lästige Rücksichtnahme auf Wildtiere. Diese elenden, wehleidigen Simulanten! Stehen den ganzen Tag im Wald rum und tachinieren, zahlen keine Steuern und wollen dann auch noch „ihre Ruhe“ – geht’s noch?

Aber die größte Dummheit ist, dass das Abspringen vom Heli direkt auf den ungespurten Hang nicht erlaubt ist. Lasst die Leute doch dafür zahlen, wenn sie sich das Genick unbedingt in den Alpen brechen wollen. Anderen bricht man selbiges in Justizanstalten. Oder in Untersuchungsausschüssen – da hat aber der heimische Tourismus nichts davon. 

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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