Crash in Slowenien

„Pirate Bay“-Financier bei Flugzeugabsturz getötet

Digital
12.03.2025 14:41

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs in Slowenien ist am Montag der schwedische Unternehmer Carl Lundström ums Leben gekommen. Der 64-jährige Finanzier der Internet-Tauschbörse The Pirate Bay war laut Medien in Schweden als Unterstützer rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen und Parteien bekannt.

Die Zeitung „Expressen“ bezeichnete Lundström als „Rechtsextremisten“, die Partei Alternative für Schweden nannte ihn „Legende und Veteran des schwedischen Nationalismus“.

Lundström war am Montag auf dem Weg von Zagreb in die Schweiz, als sein Kleinflugzeug bei schlechtem Wetter im Norden Sloweniens abstürzte und in eine Berghütte auf der Hochebene Velika Planina krachte. Er war als Pilot die einzige Person an Bord. Die Rettungskräfte konnten seine Leiche erst am Dienstag aus der zerstörten Hütte bergen.

Schwedische Berichte bestätigen Identität
Die slowenische Polizei hat bisher nur bestätigt, dass es sich bei dem tödlich verunglückten Piloten um einen schwedischen Staatsbürger handelt. Nähere Angaben zu seiner Identität wurden nicht gemacht. Schwedische Medien berichteten unterdessen, es handle sich um Lindström. Dies bestätigte auch die rechtsextreme Partei Alternative für Schweden in ihrem Nachruf auf ihrer Internetseite.

Lundström war Erbe des schwedischen Knäckebrot-Imperiums Wasabröd, das die Familie in den 1980er-Jahren an den Schweizer Pharmakonzern Sandoz verkaufte. Der Geschäftsmann war unter anderem Eigentümer des Telekommunikationsunternehmens Rix Telecom, dessen technische Dienstleistungen den Start der Internet-Tauschbörse ermöglicht hatten. Im Jahr 2009 wurde er zusammen mit den Gründern von The Pirate Bay wegen Urheberrechtsverletzungen verurteilt.

Jahrzehntelang in rechtsextremen Kreisen
Lundström habe sich jahrzehntelang in einwanderungsfeindlichen und rechtsextremen Kreisen bewegt, schreibt „Expressen“. In den 1980er-Jahren sei er Mitglied der rechtsextremen Bewegung Bevara Sverige Svenskt (Schweden soll schwedisch bleiben) gewesen, aus der später die Partei Schwedendemokraten hervorging. Im Laufe der Jahre finanzierte er mehrere rechtsextreme Parteien. 2021 kandidierte er für die Alternative für Schweden bei einer Kirchenwahl.

Berichten zufolge wanderte Lundström 2008 in die Schweiz aus und lebte in den letzten Jahren zwischen der Schweiz und Kroatien. Im Adrialand soll er eine Handelsplattform für Kryptowährungen gegründet haben.

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