„Krone“-Kino-Kritik

Dämonen und Missbrauch: „Niki de Saint Phalle“

Unterhaltung
13.03.2025 18:00

Die Künstlerin Niki de Saint Phalle (Charlotte Le Bon) zieht mit ihrer Familie nach Frankreich, um als Model und Schauspielerin Fuß zu fassen. Doch die Schatten ihrer traumatischen Kindheit holen sie ein. Auf der Suche nach Heilung wendet sie sich der Kunst zu und entdeckt darin eine neue, tiefere Ausdrucksform. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zum klassischen Kunst-Biopic „Niki de Saint Phalle“. 

Es sind dies die frühen 1950er-Jahre, als Niki de Saint Phalle (Charlotte Le Bon) mit Mann (John Robinson) und Baby aus den USA nach Paris kommt. Als Modell und Schauspielerin sucht sie nach Bestätigung, die Dämonen ihrer von Missbrauch überschatteter Kindheit vermag sie nicht abzuschütteln. Ihr Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik gerät zu einem weiteren Albtraum, doch Niki entdeckt die heilsame, ja erlösende Wirkung der (Aktions-) Kunst für sich und findet ihre eigene Sprache des Ausdrucks. Prägend für ihr exzentrisches Schaffen wird die Freundschaft zu dem Schweizer Bildhauer Jean Tinguely.

Charlotte Le Bon spielt Niki de Saint Phalle, Schöpferin der Nanas (bunten Skulpturen). (Bild: Wild Bunch)
Charlotte Le Bon spielt Niki de Saint Phalle, Schöpferin der Nanas (bunten Skulpturen).
Ein Biopic über eine der ungewöhnlichsten Pop-Art-Künstlerinnen aller Zeiten. (Bild: Wild Bunch)
Ein Biopic über eine der ungewöhnlichsten Pop-Art-Künstlerinnen aller Zeiten.

Es ist dies eine Annäherung an eine der ungewöhnlichsten Pop-Art-Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Und doch wird in diesem Film nicht ein einziges ihrer Kunstwerke sichtbar. Schade! Regisseurin Céline Sallette setzt also voraus, dass man Niki de Saint Phalles berühmte Nanas, diese rubensfigürlichen bunt-fliegenden Kunstharz-Engelsfrauen, und ihre Shooting-Paintings, bei denen sie Farbbeutel via Beschuss ausbluten ließ, kennt.

Der Filmemacherin ist vielmehr daran gelegen, die Entwicklung und das innere Ringen der avantgardistischen Bildhauerin erfahrbar zu machen. Und die Französin Le Bon verleiht ihrer Figur faszinierend freigeistige wie auch bekannt neurotische Facetten. Dennoch: Etwas mehr künstlerische Ekstase hätte dem recht konventionell inszenierten Biopic gut gestanden.

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