Unserem neuen Bildungsminister Christoph Wiederkehr ist etwas gelungen: Er bringt mit seiner ersten Maßnahme niemanden gegen sich auf. Die Lehrergewerkschaft, Neos gegenüber skeptisch, stimmt zu. Die Bildungsdirektionen, in Herrn Wiederkehrs Buch recht treffend als Schlangengruben bezeichnet, ebenfalls. Auch Elternvereine erheben keinen Einspruch gegen ein Handy-Verbot bis zur achten Schulstufe.
Sauer werden demnach nur manche Schüler. Dann, wenn sie sich unerlaubterweise mit ihrem Smartphone in einen Winkel der Schule oder auf die Toiletten verziehen, um ihre Handyspielsucht zu stillen oder um Mitschülern TikTok-Videos zu zeigen. Das durften sie bisher ebenfalls nicht. Doch so manchen Schüler von seinem liebsten Gegenstand zu trennen, kann zur Herausforderung werden. Beginnt er zu randalieren, wenn ihm Lehrer das Handy abnehmen wollen, darf die Polizei geholt werden. Danach kam es jedoch immer wieder zu Beschwerden von Eltern. Erfreulich, dass der Minister mit einem Verbot seinem Personal den Rücken stärkt.
Dennoch: Unsere dringendsten Probleme sind Handys während der Schulzeit eher nicht. Für den neuen Minister gilt es gleich mehrere Mammutaufgaben zu lösen. Seit Jahren liegen im Bildungssystem heiße Eisen wie mangelnde Deutschkenntnisse oder Personalmangel herum. Packt Christoph Wiederkehr diese tatsächlich an, steht fest: So geringen Widerstand wie hier wird es in anderen Fällen nicht geben.
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