Schildbürgerstreich

„Autowrackmeile“: Lösung vergilbt in ÖBB-Schublade

Tirol
13.03.2025 07:00

Während Anrainer wegen illegaler Autowracks, Müll und Ratten an der Südseite der Viaduktbögen in Innsbruck verzweifeln, hätte der Grundeigentümer ÖBB eine Lösung parat. Diese scheint freilich in einer Schublade vergessen zu sein – offenbar wegen interner Querelen.

Unsere Berichte über bis zu 40 widerrechtlich „endgelagerte“ Autowracks, jede Menge (Sperr-)Müll und allerlei Tierchen (Ratten) direkt neben Wohnhäusern in Innsbruck hat für Aufsehen gesorgt. Die ÖBB, auf deren Grund die Missstände zu beklagen sind, bedauerten, dass ein Einschreiten nur schwer möglich sei. Man bewege sich in einem engen rechtlichen Rahmen.

Ein Lösungskonzept liegt schon lange in der Schublade. (Bild: Peter Freiberger)
Ein Lösungskonzept liegt schon lange in der Schublade.

Nun: In Sachen Müll sieht es inzwischen besser aus, denn die ÖBB ließen Container aufstellen, in denen illegal entsorgter Müll abtransportiert wurde. Bei den Autowracks blieb allerdings fast alles beim Alten.

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Man könnte das Konzept sofort aus der Schublade rausholen und mühelos und rasch umsetzten.

Ein Insider

Doch das müsste überhaupt nicht so sein, meint ein Insider gegenüber der „Krone“. Denn ÖBB-intern sei schon 2021 ein Lösungskonzept für das leidige Problem der Viaduktbögen zwischen Bienerstraße und dem ehemaligen Schlachthof erarbeitet worden.

Das sieht vor, den einzelnen Mietern in den Bögen – vom Gasthaus bis zum Handwerksbetrieb – den besagten Grund auf der Südseite als Parkfläche anzubieten. Das Angebot erstreckte sich ebenfalls auf die Bewohner der ÖBB-Wohnhäuser gegenüber. Die potenziellen Parkplatzmieter wurden angeschrieben, die Rückmeldungen dokumentierten starkes Interesse – auch weil sich die Miete im Bereich einer Anwohnerparkkarte bewegt hätte.

Win-win-Situation für ÖBB und Anrainer
Die ÖBB hätten Einnahmen generiert, die Mieter wohl selbst dafür gesorgt, dass ihre Flächen nicht zugemüllt worden wären – eine Win-win-Situation!

Der ÖBB-Privatgrund könnte leicht an die Anrainer vermietet werden.  (Bild: Birbaumer Christof)
Der ÖBB-Privatgrund könnte leicht an die Anrainer vermietet werden. 

Aus dem vielversprechenden Konzept ist allerdings nichts geworden. Denn letztlich blieb es in einer Schublade – dort schlummert es seit Jahren vor sich hin. „Dabei könnte man es sofort rausholen und mühelos und rasch umsetzten“, betont der Insider.

„Tatsächlich gab es bereits vor längerer Zeit unsererseits einen diesbezüglichen Anlauf, der allerdings nicht weiterverfolgt wurde, weil von den Mietern keine einheitliche Rückmeldung bzw. Position dazu gekommen ist“, heißt es seitens der ÖBB.

Interne Querelen als Hindernis?
Laut Insidern stehen hingegen interne Querelen der Lösung des Problems mit der Autowrackmeile entgegen.

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