Nachfolger ziert sich

FPÖ-Urgestein muss eine Extrarunde drehen

Stadtparteiobmann Rudi Federspiel und StR Markus Lassenberger

(Bild: Birbaumer Christof)

Stadtparteiobmann Rudi Federspiel wollte sein Amt im Juni bei einem Stadtparteitag abgeben, doch der Nachfolger ziert sich. Jetzt muss er noch drei Jahre dranhängen. 

Die Innsbrucker Blauen sind mit sieben Sitzen die stärkste Oppositionskraft im Innsbrucker Gemeinderat. Doch von dieser Stärke ist wenig zu spüren. Markus Lassenberger hätte eigentlich beim Stadtparteitag im Juni Partei-Urgestein Rudi Federspiel als Stadtparteiobmann beerben sollen. Daraus wird nun nichts.

Lassenberger kann Basis mobilisieren
Lassenberger, so wird gemunkelt, hat keine Lust auf einen Dritt-Job. Im Zivilberuf ist er Polizist, im politischen Leben Stadtrat, allerdings ohne Amtsführung. Dabei wäre Lassenberger bei seiner Innsbrucker Anhängerschaft beliebt: Bei der NR-Wahl hatte er das beste Vorzugsstimmen-Ergebnis vorzuweisen.

Seit der Wahlpleite an Schwung verloren
Dass Hannes Anzengruber auf dem Bürgermeister-Sessel sitzt, hat er zum Gutteil auch der blauen Wählerschaft zu verdanken, die Lassenberger mobilisiert hat, um eine weitere Periode Georg Willi zu verhindern. Lassenbergers Hausmacht wäre also vorhanden, dennoch weiß er damit nichts anzufangen.

Ex-Gerecht-GR Depaoli könnte andocken
Dass Federspiel mit der Gesamtsituation keine Freude hat, liegt auf der Hand. So muss er mit seinen 76 Lenzen noch drei Jahre als Stadtparteiobmann dranhängen. Klubobfrau Andrea Dengg hegt offenbar auch keine besonderen Ambitionen, den politischen Ziehvater Federspiel zu beerben.

Fabian Walch, der mit seiner Rhetorik Teile des Gemeinderates bereits gegen sich aufgebracht hat, ist seit seinem gescheiterten Einzug in den Nationalrat sauer auf seine Partei. Dass er als gebürtiger Außerferner die Innsbrucker Stadtpartei übernehmen könnte, gilt als wenig wahrscheinlich.

Blieben noch die Neuen Reini Happ, Achim Linde und Maria Magdalena Trinkl. Doch die sind politisch unerfahren. Vielleicht dockt aber auch ein neuer an: Hier fällt der Name Gerald Depaoli immer wieder.