Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen haben am Mittwoch mit Ex-Geisel Tal Shoham telefoniert. Stocker lud den Austro-Israeli und seine Familie zu einem Besuch ins Bundeskanzleramt nach Wien ein. Shoham war am 7. Oktober 2023 von der Terrororganisation Hamas entführt worden.
„Ich freue mich ungemein, dass Tal Shoham nach 505 schier endlos langen Tagen zu seinen Lieben zurückkehren konnte“, sagte Stocker. „Gleichzeitig sind immer noch zu viele Geiseln in den Fängen der Hamas, ihre Familien warten sehnsüchtig auf ihre Rückkehr“. Österreichs Regierung würde alle Bemühungen um das Waffenruhe- und Geiselabkommen zwischen der Hamas und Israels Regierung unterstützen.
Stocker lud Shoham und seine Familie zudem ein, bei ihrem nächsten Aufenthalt in Wien ins Bundeskanzleramt zu kommen. Shoham sei zwar „erleichtert über seine Freilassung“, aber auch besorgt „um jene Menschen, die sich nach wie vor in Geiselhaft befinden“, sagte Van der Bellen.
Großmutter Shohams floh vor Nazis aus Wien
Die ehemalige Geisel war mit Ehefrau Adi und den beiden Kindern, dem damals achtjährigen Naveh und der dreijährigen Yahel, verschleppt worden. Sie waren damals zu Besuch bei den Schwiegereltern gewesen. Shoham ist Enkel einer Holocaust-Überlebenden aus Wien. Die Großmutter war in den 1930er-Jahren vor den Nazis aus Wien geflohen. Dadurch hatten auch ihr Sohn Gilad Korngold und ihre Enkelkinder Anspruch auf einen österreichischen Pass. Sie selbst lebte bis zu ihrem Tod in Israel.
Auch die Schwiegermutter, Shoshan Haran, wurde wie Adis Tante und deren zwölfjährige Tochter in den Gazastreifen verschleppt. Drei weitere Familienmitglieder, darunter der Großvater der Kinder, wurden bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 ermordet. Adi und die beiden Kinder, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben, sowie weitere Verwandte kamen bereits am 25. November 2023 frei.
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