Stanley Kubricks legendärer Film „Doktor Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ könnte einem in den Sinn kommen angesichts der gegenwärtigen Aufrüstungs-Debatte in Europa. Nicht nur, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen satte 800 Milliarden Euro in die Rüstung pumpen möchte, nun wird auch über einen nuklearen Schutzschirm für Europa geredet.
EINERSEITS dürfte eine eigenständige europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik wohl nur dann ernst genommen werden, wenn sie sich zwischen den Atom-Mächten USA und Russland behaupten kann.
ANDERERSEITS dürfte die gegenwärtig einzig realistische Möglichkeit dafür die Ausweitung des französischen Atom-Schutzschirms auf die gesamte EU sein. Und dies würde wohl einige gravierende Probleme mit sich bringen.
Die Franzosen mit ihren etwa 290 nuklearen Sprengköpfen würden gegenüber den 6000 der Russen und den etwa 5000 Sprengköpfen der Amerikaner kein wirkliches Gegengewicht darstellen. Und außerdem würden selbstverständlich die Franzosen allein den Finger am roten Knopf haben wollen. Da hätten die übrigen Europäer, am allerwenigsten wir Österreicher, kaum Einfluss auf den Einsatz solcher Atomwaffen. Sehr wohl aber würden wir umgekehrt mit Sicherheit auch zum Ziel von nuklearen Angriffen werden können. Ob wir also wirklich die Bombe lieben lernen sollten?
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