Dreiste Aktion

Aus Langeweile Gefängnistoilette geflutet

Dem Angeklagten war fad, da entfachte er erst ein Feuer, dann richtete er noch eine Überflutung an.

(Bild: Dorn Chantall)

Ein Häftling (27) musste sich wegen seiner dreisten Aktion in der Justizanstalt Feldkirch (Vorarlberg) vor Gericht verantworten. Er hatte für reichlich „Action“ in der Zelle gesorgt. 

Zu den ihm vorgeworfenen Taten bekennt sich der aufgrund einer psychischen Erkrankung in Frühpension befindliche Straftäter nur teilweise schuldig. Er habe die Sache ja unter Kontrolle gehabt, behauptet der 27-Jährige vor Gericht.

Es geht um zwei Vorfälle im Vorjahr, als der mehrfach Vorbestrafte wegen schweren Raubes hinter Gitter sitzt. Aus Langeweile macht er sich in seiner Zelle einen Jux, indem er haufenweise Toilettenpapier in den Lüftungsschacht steckt und anzündet. Was zur Folge hat, dass aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht nur der Angeklagte, sondern auch andere Häftlinge aus ihren Zellen evakuiert werden müssen. Weil ihn in der anderen Zelle die Überwachungskamera stört, verstopft er mit Kleidungsstücken die Toilette und flutet in weiterer Folge den Raum. Wieder wird der 27-Jährige in einen anderen Haftraum verbracht.

Dort richtet er zwar keinen materiellen Schaden an, dafür droht er den Justizwachebeamten: „Seid froh, dass ich nicht weiß, wo ihr wohnt. Sonst würde ich euch alle umbringen. Ich habe nichts zu verlieren!“ Eine Untersuchung ergibt schließlich, dass der Angeklagte seit seiner Kindheit unter einer schweren psychischen Störung leidet und eine hohe Aggressionsbereitschaft von ihm ausgeht, wie Vorfälle gegen Pflegepersonal im Spital belegen. Was auch der Grund ist, weshalb der Vorarlberger seit Jahren Invaliditätsrente bezieht.

Zurechnungsfähig
Laut Primar Reinhard Haller war der Mann zum Tatzeitpunkt im August zurechnungsfähig. Deshalb wird der Beschuldigte nicht in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen, sondern als Straftäter wegen schwerer Sachbeschädigung und gefährlicher Drohung nicht rechtskräftig zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt.