Appell an Regierung

Kinderrechte: „Manchmal braucht man ein Umdenken“

Innenpolitik
12.03.2025 19:46

Die Kinder- und Jugendanwaltschaften erhoffen sich von der neuen Regierung ein Stärken der Kinderrechte in Österreich. „Man braucht nicht immer Geld, manchmal braucht man ein Umdenken“, sagte der Wiener Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner am Mittwoch.

Oft seien es etwa Fragen der Verwaltung, der gesetzlichen Bestimmungen oder des Dienstrechts. Als Beispiel nannte er die einheitlicheren Standards in der Kinder- und Jugendhilfe. Oberösterreichs Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger sprach wiederum über (Cyber)Mobbing. Vorbeugung, Fortbildungen und verbesserte Strukturen könnten spätere Kosten für Interventionen ersparen. Viele Schulen würden erst dann externe Hilfe suchen, wenn die Situation schon verfahren sei und Suspendierungen nötig seien.

Im Schuljahr 2023/24 wurden österreichweit 2000 Suspendierungen registriert, das ist ein Plus im Vergleich zum vorherigen Schuljahr. Eine solche Maßnahme ändere gar nichts am Grundproblem, sagte die Kinder- und Jugendanwaltschaften. Sie begrüße daher das Vorhaben der Regierung, bundesweit einheitliche Standards für eine Suspendierungsbegleitung zu schaffen. Dafür bräuchte es aber Ressourcen und qualifiziertes Personal, sonst gehe das Modell zulasten der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.

Kinderschutzkonzepte auf Kindergärten ausweiten
Eine weitere Forderung an die neue Regierung: Kinderschutzkonzepte, die an Schulen mittlerweile verpflichtend erstellt werden müssen, auch auf Kindergärten und außerschulische Bereiche wie Vereine ausweiten.

Kritisch sehen die Fachleute das vorübergehende Aussetzen der Familienzusammenführungen. „Kinder haben ein Recht, mit ihren Eltern zusammenzuleben“, sagte die Salzburger Kinder- und Jugendanwältin Johanna Fellinger. Man müsse aber sicher Maßnahmen prüfen, um einer Überforderung der Schulen entgegenzuwirken, wandte sie ein. Wie berichtet, hat die Dreierkoalition den vorübergehenden Stopp beim Familiennachzug von Flüchtlingen beschlossen.

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