Noch immer auf Flucht

„Schamanin“: 13 Opfern 1,9 Mio. Euro abgeluchst

Niederösterreich
13.03.2025 05:40

Seit Monaten wird nach jener selbsternannten „Schamanin“ gefahndet, die einer Wienerin mehr als 730.000 Euro abgenommen haben soll, indem sie ihr weismachte, damit einen Fluch aufheben zu können. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: 13 Opfer, denen 1,9 Millionen Euro abgeluchst wurden, haben die Ermittler bisher ausgeforscht – doch die Schadenssumme wächst stetig.

Rund 140 Hinweise sind beim Landeskriminalamt Niederösterreich zu dem Fall bisher eingegangen – zum Aufenthaltsort der „Schamanin“, die sich auch „Amela“ nennt, ebenso wie zu möglichen Opfern. „Trotzdem ist der Aufenthalt von Mariana M. bis dato unbekannt“, hieß es von der Polizei. 13 Geschädigte aus dem In- und Ausland konnten ermittelt, den Verdächtigen – neben M. (44) werden drei weitere Personen beschuldigt – schwerer Okkult-Betrug in der bisherigen Höhe von rund 1,9 Millionen Euro nachgewiesen werden.

Mariana M. wird von der Polizei gesucht. Hinweise erbeten! Sie kann aber auch anders aussehen: ,,, (Bild: WÖRNDLE Alexander (LPD-N-LKA-EB05-BE), Krone KREATIV)
Mariana M. wird von der Polizei gesucht. Hinweise erbeten! Sie kann aber auch anders aussehen: ,,,
Dieses Lichtbild stammt von einer gerichtlichen Verurteilung wegen Okkultbetruges in Deutschland und zeigt ebenso Mariana M.. (Bild: LPD NÖ)
Dieses Lichtbild stammt von einer gerichtlichen Verurteilung wegen Okkultbetruges in Deutschland und zeigt ebenso Mariana M..

„Schamanin“ nach Ritual „im Koma“
Allein der 56-jährigen Wienerin hatte M. – sie ist österreichische Staatsbürgerin mit serbischen Wurzeln – im Vorjahr 730.000 Euro abgeknöpft, indem sie ihr nicht nur weisgemacht hatte, dass eine nahe Angehörige verflucht sei, sondern dass das Familienmitglied sterben werde, wenn sie nicht zahlen würde. Insgesamt forderte die Frau dreimal Bargeld für „Reinigungsrituale“ von ihrem Opfer, die Übergabe fand in Wien und Baden (NÖ) statt. Seitdem ist „Amela“ auf der Flucht. Dem Opfer wurde, nachdem M. abgetaucht war, ausgerichtet, die „Schamanin“ sei wegen des Rituals in ein schweres Koma gefallen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau, gegen die ein Europäischer Haftbefehl erlassen wurde, seit mehreren Jahren im deutschsprachigen Raum aktiv ist und dass es noch mehr Opfer gibt.

Es ist einer der größten Betrugsfälle, die das Landeskriminalamt Niederösterreich jemals aufgeklärt hat. Bei Hausdurchsuchungen in Wien und im Bezirk Mödling wurde ein zweistelliger Euro-Millionenbetrag sichergestellt - darunter in einem 1000-Kilo-Tresor in der Villa des 29-jährigen Sohnes der Flüchtigen in Maria Enzersdorf 6,6 Millionen Euro Bargeld aus verschiedenen Ländern, 25 Kilo Gold, Schmuck, Wahrsager-Karten, Amulette und zahlreiche Schusswaffen.

Einige Bilder von sichergestellten Preziosen, deren Wert von Sachverständigen festgestellt werden soll:

Drei Festnahmen
Bisher gibt es drei Festnahmen in dem Fall: Am 3. Februar wurde der Sohn der „Schamanin“ festgenommen und in die Justizanstalt in Wiener Neustadt eingeliefert, am 17. Februar zwei weitere Personen: die ebenfalls 29-jährige Österreicherin Dona D., die sich „Anna“ nennt, und ein 47-jähriger Österreicher. Beide werden verdächtigt, Mitglieder in einer kriminellen Vereinigung zu sein. Ihr wird zudem schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen – ebenfalls Okkult-Betrügereien –, ihm Geldwäsche.

Auch zu Dona D. alias „Anna“ bittet die Polizei um Hinweise – wer wurde ihr Opfer? (Bild: LPD NÖ/LKA, Krone KREATIV)
Auch zu Dona D. alias „Anna“ bittet die Polizei um Hinweise – wer wurde ihr Opfer?
(Bild: LPD NÖ/LKA, Krone KREATIV)

Sachdienliche Hinweise zum Aufenthaltsort der Beschuldigten werden an das LKA NÖ erbeten. Die Hinweise werden auf Wunsch auch vertraulich behandelt. Weiters werden etwaige weitere Opfer der mutmaßlichen Betrügerin Mariana M. sowie der festgenommenen Dona D. gebeten, die Ermittler des LKA NÖ unter 059 133 30 – 3333 zu kontaktieren.

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