Vertuschungs-Vorwurf

Corona aus Labor? Jetzt sprechen China und Merkel

Ausland
13.03.2025 11:12

Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) hält es für wahrscheinlich, dass ein Laborunfall im chinesischen Wuhan die Ursache der weltweiten Corona-Pandemie gewesen ist. Nun haben sich das chinesische Außenamt sowie die deutsche Ex-Kanzlerin Angela Merkel zu den Vorwürfen rund um eine mögliche Vertuschungsaktion geäußert. 

Das chinesische Außenamt lehne „jegliche Form politischer Manöver“ ab, sagte Sprecherin Mao Ning am Donnerstag. Wissenschaftliche Fragen sollten auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beurteilt werden.

China: Durchsickern des Virus „höchst unwahrscheinlich“
Sie verwies auf Fachleute der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die mit Forscherinnen und Forschern in Wuhan gesprochen hätten. Dabei seien sie zu dem Schluss gekommen, dass ein Durchsickern des Virus „höchst unwahrscheinlich“ gewesen sei. Das hätte zuvor auch die internationale Gemeinschaft weitgehend anerkannt.

Die deutsche Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) widersprach ihrerseits den Vorwürfen der Vertuschung von Geheimdiensterkenntnissen über den Ursprung des Coronavirus. Sie weise dies „ganz grundsätzlich zurück“, teilte eine Sprecherin Merkels dem „Tagesspiegel“ mit. 

BND erhebt schwere Vorwürfe
Zu dieser Bewertung kam der deutsche Auslandsgeheimdienst nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“ und „Zeit“ bereits im Jahr 2020. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung demnach vom Kanzleramt, das die Befunde dann unter Verschluss gehalten haben soll. Merkel war zu diesem Zeitpunkt deutsche Bundeskanzlerin.

Merkel-Büro: „Sachfragen an das Bundeskanzleramt“
Merkel sehe sich außerstande, sich zu der Sache selbst zu äußern, hieß es von der Sprecherin weiter. Merkels Büro verwies bei „Sachfragen an das Bundeskanzleramt“, weil dort die amtlichen Unterlagen aus der Regierungszeit Merkels lägen und nicht in ihrem heutigen Büro.

Corona im Labor? Angela Merkel weist den Vorwurf der Vertuschung zurück.  (Bild: Markus Schreiber)
Corona im Labor? Angela Merkel weist den Vorwurf der Vertuschung zurück. 

Deutsche Medien berichteten, dass sich die Frage nach der Herkunft des Erregers derzeit nicht eindeutig klären lasse. Eine Studie, die Ende September 2024 veröffentlicht wurde, zeigte, dass der Erreger wohl von Wildstieren stamme, die auf dem Markt in Wuhan gehandelt wurden. Ein eindeutiger Rückschluss ist aber nicht möglich: So wurden die Proben erst ab Jänner 2020 genommen, erste Infektionen bei Menschen gab es jedoch schon im November 2019.

Markthalle in Wuhan (Archivbild) (Bild: Hector Retamal)
Markthalle in Wuhan (Archivbild)

Drosten hält natürlichen Ursprung für wahrscheinlich
Diese Studie spricht für einen natürlichen Ursprung des Coronavirus. Den hält der deutsche Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité „immer noch für wahrscheinlich“, wie er Anfang des Jahres in einem Interview sagte. Allerdings hätten die chinesischen Behörden dafür einen Beweis erbringen können. Die WHO hatte Ende Dezember erklärt, immer noch auf die Kooperation Chinas zu warten, um den Ursprung der Pandemie zu klären. „Wir fordern von China weiterhin Daten und Zugang, damit wir die Ursprünge von Covid-19 verstehen können“.

Die zweite These zur Entstehung geht von einem Laborunfall im Wuhan Institute of Virology aus, in dem unter anderem an Coronaviren geforscht wird. Diese vertreten etwa der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) und der US-Auslandsgeheimdienst CIA. „Die CIA schätzt mit geringem Vertrauen ein, dass ein forschungsbedingter Ursprung der Covid-19-Pandemie auf der Grundlage der verfügbaren Berichte wahrscheinlicher ist als ein natürlicher Ursprung“, teilte der Geheimdienst im Jänner mit.

In Wuhan war das Virus zuerst registriert worden. Die US-Regierung müsse aufhören, „andere Länder zu verleumden und ihnen die Schuld zuzuschieben“, sagte die chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning.

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