Wiener verärgert

Immer öfter gesperrt: Ärger um das stille Örtchen

Wien
14.03.2025 06:00

Zu wenige öffentliche Toiletten in Wien, besonders bei den U-Bahn-Stationen: Wer unterwegs seine Notdurft verrichten muss, steht immer öfter vor einem Problem. Doch Wiener Linien und die Stadt dementieren.

Es ist wohl eines der lästigsten und unangenehmsten Dinge die es gibt: den Drang, auf eine Toilette zu müssen, aber weit und breit keine zu finden. Auch Öffifahrer bei der U2-Station Donaustadtbrücke können ein Lied davon singen. Das WC dort ist mittlerweile seit Sommer 2022 geschlossen.

„Rundherum gibt es keine Chance, seine Notdurft zu erledigen. In der Nähe ist ein sehr kleines Wäldchen, jetzt haben die Bäume aber keine Blätter. Als Frau ist man den Blicken der vorbei fahrenden Autofahrer ausgesetzt. Eine extrem unangenehme Situation!“, beschwert sich eine „Krone“-Leserin, die anonym bleiben möchte.

Auch in vielen anderen Stationen der Wiener Linien herrscht das gleiche Bild: Weit und breit keine Toilette!

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Warum gibt es so viele gesperrte Toiletten in Wien? Da werde ich als Bürgerin wirklich sehr wütend!

„Krone“-Leserin, die anonym bleiben will

Von den Wiener Linien heißt es: „Wir haben 2019 eine WC-Offensive gestartet, um die teils noch aus den 70er-Jahren stammenden WC-Anlagen im U-Bahn-Netz zu sanieren und zu modernisieren. Durch die Umsetzung entsprechen wir aktuellen Standards in Sachen Barrierefreiheit, Reinigung und Sicherheit und bieten unseren Fahrgästen ein sauberes und komfortables stilles Örtchen.“

Dazu seien die Anlagen evaluiert und in enger Abstimmung mit den Bezirken ein umfassendes Konzept erstellt worden, das die Synergien mit den WCs der ÖBB und der Stadt Wien bestmöglich nutze und so wienweit eine gute Versorgung biete. „Die Wiener Linien haben nun einen Mix aus betreuten WC-Anlagen mit Personal vor Ort und WC-Anlagen aus Edelstahlmodulen im gesamten Öffi-Netz.“ Zu wenige Toiletten? Laut den Wiener Verkehrsbetrieben, Fehlanzeige.

Im konkreten Fall befindet sich die nächstgelegene WC-Anlage circa eine Fahrminute entfernt, in der benachbarten U2-Station Stadlau bzw. eine öffentliche Toilette der Stadt Wien, rund 50 Meter vom südlichen Ausgang der Station Donaustadtbrücke entfernt, im Lokal „Barbados Inseltreff“. Doch das Lokal ist den ganzen Winter geschlossen und öffnet erst am 14. März wieder. Derzeit ist es nicht geplant, die Toilette der Station Donaustadtbrücke wieder zu öffnen.

„Hohe Dichte an WCS im gesamten Wiener Stadtgebiet“
Die zuständige MA48 spricht von einer „hohen Dichte an WCs im gesamten Wiener Stadtgebiet“. Aktuell sind 163 öffentliche Bedürfnisanstalten unter der Verwaltung der MA 48. Diese werde noch erhöht durch zusätzliche öffentlich zugängliche Anlagen in den U-Bahn-Bauwerken der Wiener Linien, der ÖBB, der Prater Wien GmbH, auf der Donauinsel, den Friedhöfen Wiens, innerstädtisch durch Anlagen in Verwaltungszuständigkeit des Bundes und von privaten Betreibern.

Auch sogenannte öKlos werden von der Stadt bereitgestellt. (Bild: Zewfo)
Auch sogenannte öKlos werden von der Stadt bereitgestellt.

Darüber hinaus werden von den grundstücksverwaltenden Dienststellen der Stadt Wien temporär und bedarfsorientiert viele mobile WC-Anlagen wie z.B. öKlos bereitgestellt (MA 28, MA 42, MA 45, MA 49 etc.), heißt es weiter. Mit 137 Anlagen seien mehr als 80 Prozent kostenlos zu benützen, heißt es. In 26 hochfrequentierten Anlagen werde ein Serviceangebot durch ständige Anwesenheit von externem Reinigungspersonal angeboten.

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