Die russische Komponistin und „fliegende Einsiedlerin“ Sofia Gubaidulina ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Sie gilt als eine der einflussreichsten zeitgenössischen Komponistinnen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Gubaidulina hatte Komposition und Klavier am Konservatorium von Kasan studiert. In den 60er- und 70er-Jahren waren ihre Werke in der Sowjetunion verboten, weil ihre Musik nicht den Vorstellungen des Sozialistischen Realismus entsprach.
„Sie kommt und bringt Licht“
Solisten wie Gidon Kremer, Mstislaw Rostropowitsch oder Anne-Sophie Mutter haben ihre Werke aufgeführt, Pultstars wie Kurt Masur, Christian Thielemann oder Simon Rattle dirigiert. Letzterer titulierte sie einmal als „fliegenden Einsiedler“: „Ab und zu kommt sie zu uns auf die Erde und bringt uns Licht und geht dann wieder auf ihre Umlaufbahn.“
Die oft als „Mystikerin der Musik“ titulierte Künstlerin, wollte stets Klang und Seele miteinander verbinden und verspürte bereits als Kind den Drang zum Komponieren. „Das wichtigste Ziel eines Kunstwerkes ist meiner Ansicht nach die Verwandlung der Zeit“, sagte sie einmal.
Lebte in Deutschland
2018 wurde Gubaidulina in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt. Die Künstlerin war dreimal verheiratet und lebte seit 1992 in Deutschland.
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