Sie hat 200 wollig-weiße „Mitarbeiterinnen“, die sie mit schönen Weiden bei Laune hält – jetzt wurde die oststeirische Schafbäurin Karina Neuhold nicht nur mit dem „Vifzack“ geehrt, sondern hat es auch schwarz auf weiß: Ihre Wollprodukte fördern die Gesundheit.
Schon ganz schön laut und hartnäckig für so ein Zwergerl blökt „Bella“ nach ihrer Bezugsperson, „das heißt, sie ist hungrig und will auch sofort ihre Streicheleinheiten“, schmunzelt Karina Neuhold. Das Lämmchen ist erst eine Woche alt, wurde aber von der Mutter nicht angenommen. Also wird es mit dem Flascherl von der oststeirischen Bäurin aufgezogen, „das ist viel Aufwand, aber für mich ist klar, dass ich das mache“. Genauso klar ist, dass „Bella“ ihr Lebensplatzerl auf dem Hof in Naas haben wird, ebenso wie die 200 anderen Schafe. „Denn sie sind meine wichtigsten Mitarbeiterinnen, ich sehe es als meine moralische Pflicht, bis zu ihrem Ableben für sie zu sorgen.“
Die braunen und weißen Schafe danken es ihr, indem sie fleißig Wolle sprießen lassen. Und damit das Unternehmen von Karina Neuhold zur Blüte treiben. Ein Unternehmen, das längst eine große Fangemeinde hat, schon über die Grenzen, mittlerweile bis nach Japan und in die USA ausstrahlt. Und seine Wurzeln in Karinas Kindheit hat. „Meine Familie hatte einen Bauernhof mit Rindern, ich hatte aber mein eigenes Schaferl“, denkt sie gerne zurück. „und ich wollte wissen, was man aus der Wolle machen kann.“ Sie lernte zu spinnen, war damit fast eine Kuriosität, „denn damals galt das als Kunsthandwerk ja noch als rückständig“.
Außerdem „hab ich immer gerne mit alten Leuten geredet und ihr Wissen angezapft, nach Hausmitteln gefragt“. Nach und nach kam die umtriebige Steirerin dahinter, welches Juwel Schafwolle in sich birgt. „Gegen Ohrenweh zum Beispiel! Mit wohltuender Schafgarbe, duftendem Lavendel und Kamille versehen wirkt sie Wunder.“ Und wurde unter dem Namen „Ohrkuschler“ zum Hit in ihrer Produktion, für die Corona ein echter Anschub war: „Da bin ich auf allerlei Ideen gekommen.“
Längst mit einem Schafbauern verheiratet, mittlerweile mit einer großen Schafherde und einem eigenen Kräutergarten versehen kann „Karinas Wollwelt“ bereits eine bunte Produktpalette aufweisen. „Wir versuchen, auch individuelle Wünsche zu erfüllen.“ So werden für Rollstühle schützende, wohltuende Sitzunterlagen geschaffen, „wir haben auch schon Satteldecken gemacht“. Die Schafwolle wird verstrickt oder mittels Filzen zu entzückenden Motiven. „Dafür wird bunte Wolle auf Pölstern oder Decken in Form gelegt, mit warmem Wasser und Seife bestrichen. Damit haften sich die beiden Materialien zusammen, verfilzen.“
Doch noch viel mehr findet sich in Karinas Schauladen, Seifen, Shampoos, Waschmittel, Bilder, Figuren wie das Schaukelschaf, Hüte, „die sind mein Markenzeichen“. Wollsocken, die für trockene, warme Füße sorgen, sind ein Renner, aber es gibt auch trendige „Hüftschmeichler“, die warm halten. „Auf die Idee bin ich durch eine Standlerin am Bauernmarkt gekommen, der immer kalt war. Jetzt nicht mehr.“
Bettwäsche geht weg wie die berühmten warmen Semmeln. „Ich wusste davor gar nicht, wie viele Menschen fast Angst haben, ins Bett zu gehen. Weil sie nicht einschlafen, schlecht träumen, sich herum wälzen.“ Das sei auch kein Wunder, „wenn man mit Kunstfaser umgeben ist, die oft richtig knistert“. Schafwolle, „die nie Chemie gesehen hat“, bewacht wie eine schützende Hand den Schlaf.Billig ist hier nichts, muss es auch nicht sein. Um ein Kilo Wolle zu bekommen benötigt man bis zu 40 Stunden Handarbeit! In einem Janker stecken 100 Stunden. . .
Karina Neuhold hat viel Heilwolle im Repertoire, wie Ellbogen- und Handflächenkissen oder Fersenpatscherl, Bienenwachskompressen, beliefert Spitäler, Apotheken. Die heilende Wirkung hat die Mama von drei Töchtern jetzt sogar schwarz auf weiß! „Es gab eine Masterarbeit dazu, die eine Beobachtungsstudie mit Spitälern und Heimen als Grundlage hatte. Sie ergab: Keine Nebenwirkungen durch Schafwolle, aber 85 Prozent der Konsumenten bemerkten Verbesserung!“
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