Leobner im Riesen-Land

So will die Montanuni indische Studenten gewinnen

Steiermark
15.03.2025 06:00

In ganz Europa sucht man verzweifelt nach technischen Studierenden, jetzt ergreift die Montanuniversität Leoben die Initiative: Mit mehreren Indienreisen, Messebesuchen und einem neuen Bewerbungsportal will man die junge indische Bevölkerung in die Steiermark holen – auch für den späteren Arbeitsmarkt.

Die Zahlen sprechen für sich: Während in Österreich der Gesellschaft graue Haare wachsen, liegt in Indien das Durchschnittsalter bei nur 28 Jahren. Während in unserem Land aktuell 40.000 technische Absolventen fehlen, können sich immer mehr Inder ein Studium leisten. Genau aus diesem Grund sei es höchste Zeit, dem „riesigen Schlüsselkräftemangel“ den Kampf anzusagen, meint Susanne Feiel.

Als Zuständige für Internationalisierung an der Montanuniversität Leoben will sie gemeinsam mit Clemens Weihs neue Wege finden. Aktuell reisen die beiden – und das zum dritten Mal innerhalb von elf Monaten – durch Indien, um ein sich auf Messen und an Unis ein Netzwerk aufzubauen. Fünf der zwölf besten Universitäten am Subkontinent konnten sie schon als Partner gewinnen.

Wolfram Rossegger hat als Geschäftsführer von KS Enginieers 2003 ein Werk in der indischen Großstadt Pune eröffnet. (Bild: Fanny Gasser)
Wolfram Rossegger hat als Geschäftsführer von KS Enginieers 2003 ein Werk in der indischen Großstadt Pune eröffnet.

Dass diese Rekrutierungsoffensive auch von steirischen Unternehmen begrüßt wird, bestätigt Wolfram Rossegger vom Automobilspezialist KS Engineers: „Speziell IT-Kräfte können wir in Österreich gut brauchen. In Indien wächst unser Team kontinuierlich, aber die meiste Forschung findet nach wie vor in Österreich statt. Und wir beobachten, dass viele Inder für Auslandserfahrungen sehr offen sind.“

Aktuell arbeitet erst ein Inder am steirischen Standort, als Herausforderung nennt Rossegger die deutsche Sprache. Das Gute: Bei den Universitätsbesuchen zeichnete sich eine große Bereitschaft für Kooperationen ab – sogar Deutschkurse werden bereits angeboten. „Erste Studenten kommen schon aus Indien zu uns an die Montanuni“, freut sich Weihs. Ein entsprechendes Bewerbungsportal geht via TU Austria noch heuer online, auch der Frauenanteil könnte so erhöht werden – denn in Indien steigt dieser rasant.

Die Studentenzahl an technischen Universitäten ist dramatisch rückläufig. Wir unterstützen die Montanuniversität Leoben mit Schwerpunkten und Netzwerken.

(Bild: Fanny Gasser)

Karl Hartleb

Geschäftsführer Internationalisierungscenter Steiermark (ICS)

Unterstützt wird dieses Projekt auch vom Internationalisierungscenter Steiermark. Geschäftsführer Karl Hartleb und Projektleiterin Christina Ulrich setzen über die Delegationsreise hinaus einen Indienfokus: „Wir versuchen, die Universitäten bestmöglich zu unterstützen. Immerhin gehen in der Steiermark 5,2 Prozent des Bruttoregionalprodukts in Forschung und Entwicklung, das ist der dritthöchste Wert in ganz Europa“, sagt Hartleb.

Die Reise erfolgt auf Einladung des Landes Steiermark.

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