Im Olympischen Dorf in Innsbruck sollte ein Mann für einen Haftantritt von der Polizei abgeholt werden. Doch der 54-jährige Kroate überrumpelte mit einem Trick die Beamten und verschwand mit seinem Pkw spurlos.
Ein Anwohner beobachtete die eigenartigen Szenen, die sich am Mittwoch gegen 14.45 Uhr im O-Dorf zutrugen. „Ein Mann saß in einem Toyota, umringt von Polizisten. Plötzlich raste er los, ein Beamter musste zur Seite springen. Es kam zu einer Verfolgung, von der ich nicht mitbekam, wie sie letztlich ausging.“ Was der Anwohner allerdings zu wissen glaubt: Der Mann am Steuer sei polizeilich und gerichtlich kein unbeschriebenes Blatt!
Vorführung am Gericht, weil er Haftantritt ignorierte
Was ist hier mitten am helllichten Tag passiert? Die Polizei bestätigte gegenüber der „Krone“ eine Amtshandlung, letztlich verlief sie alles andere als erfreulich. „Die Kollegen fuhren im gerichtlichen Auftrag zu einer Adresse. Ein Mann sollte zur Haft vorgeführt werden, die er nicht angetreten hatte“, so Patrick Müller, Vize-Kommandant der Polizei Neu-Arzl, zur „Krone“.
Ein Beamter musste zur Seite springen, um nicht erfasst zu werden.
Ein Anwohner als Zeuge
Autotüren versperrt und aufs Gas getreten
Der 54-jährige Betroffene schien einen Geistesblitz gehabt zu haben: Er erklärte den Polizisten, dass er in seinem Pkw eine Bestätigung hatte, wonach der Haftantritt aufgeschoben sei. Beim vermeintlichen Herausholen des Schreibens aus dem Toyota versperrte er plötzlich die Türen, startete den Motor und trat aufs Gas.
„Ein Beamter musste zur Seite springen, um nicht erfasst zu werden“, heißt es vom Anwohner. Noch bevor die überrumpelten Polizisten die Verfolgung aufnehmen konnten, war der Delinquent schon in Richtung Osten verschwunden. Laut Polizei sei der Kollege vom Auto auch leicht gestoßen worden.
Der pikante Vorfall wird nun polizeiintern evaluiert, wie es heißt. „Wir sammeln nun die Aussagen der Kollegen und natürlich wird ermittelt, ob Fehler passiert sind“, so Müller. Die Fahndung war bisher erfolglos.
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