Produktion startet

Nach Pleite: KTM-Comeback mit vielen Fragezeichen

Oberösterreich
17.03.2025 07:00

Es ist ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Normalität – und doch bleiben viele Fragezeichen. 94 Tage nachdem bei KTM die Motorradproduktion in Mattighofen in die Zwangspause geschickt wurde, beginnt am Montag die Hochlaufphase der Montagelinien. Im Hintergrund laufen bei den zuletzt in die Insolvenz geschlitterten Oberösterreichern die Investorengespräche auf Hochtouren.

Wegen des viel zu hohen Lagerbestands war die Motorradproduktion in Mattighofen in die Zwangspause geschickt worden: Die traditionelle Weihnachtsruhe war um eine Woche früher gestartet worden, danach kam es zu keiner Wiederaufnahme der Montage mehr. Bis jetzt.

Denn heute, Montag, startet die offizielle Hochlaufphase der Produktion, zu der sich KTM selbst betont wortkarg gibt. Die Montagelinien werden knapp drei Wochen nach der erfolgreichen Abstimmung über den Sanierungsplan schrittweise hochgefahren, heißt es. Vier Produktionslinien sind vorgesehen, sie werden im Einschichtbetrieb zum Leben erweckt. Mit einer Vollauslastung rechnet man innerhalb der nächsten drei Monate, also Mitte Juni.

Erste Motorräder werden am Donnerstag vom Band laufen
Die Wiederaufnahme der Produktion soll trotz der Turbulenzen der vergangenen Monate so normal wie möglich ablaufen. Die ersten Tage stehen im Zeichen der Anlieferung und Inspektion von Waren, diverser Vormontagen und auch im Zeichen des Starts des Muster- und Prototypenbaus. Die ersten Motorräder werden dann am Donnerstag vom Band laufen.

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Unsere Mitarbeiter haben in den letzten drei Monaten alles dafür gegeben, damit das Rennen weitergehen kann. KTM ist back on track.

Gottfried Neumeister, Vorstandschef der KTM AG und der Pierer Mobility AG, nach der erfolgreichen Sanierungsplanabstimmung

Parallel zur Motorradproduktion läuft auch der Betrieb bei der KTM Components GmbH wieder an. Dort werden ja verschiedene Teile, wie etwa Federgabeln, für die PS-starken Bikes hergestellt.

Im Zuge des Insolvenzverfahrens hatte sich KTM von 470 Mitarbeitern getrennt. Die verbliebenen 1000 Beschäftigten im Produktionsumfeld waren seit Mitte Dezember zu Hause, erhielten in der Zeit einen Lohn wie für eine 30-Stunden-Woche. 

Indischer Miteigentümer finanziert die Wiederaufnahme der Produktion
Das Comeback der Produktion mit Mitte März ist ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität und Alltag – trotzdem bleiben viele Fragezeichen. Fakt ist: Die 50 Millionen Euro, die Miteigentümer Bajaj zuletzt zugeschossen hat, decken offenbar nur die Kosten bis Ende März ab.

Danach braucht es weitere 100 Millionen Euro, um die Produktion weiter ins Laufen zu bringen. Für diese gibt es ein grundsätzliches Zugeständnis vom indischen Unternehmen, auch diesen Betrag zu stemmen, aber fix ist nix. So ließ die Pierer Mobility AG selbst direkt nach der erfolgreichen Abstimmung über den Sanierungsplan für die KTM-Gruppe wissen, dass man zur Finanzierung der 30-Prozent-Quote für die Gläubiger und der weiteren Produktion frisches Kapital in der Höhe von rund 800 Millionen Euro benötigt. Der Investmentprozess dazu läuft, noch stieg kein weißer Rauch auf.

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