Wirbel in Spittal/Drau

Wohnungsvergabe: „Vertrauen wurde erschüttert“

Der Mann wurde auf der Wohnungsliste vor- bzw., wie Lackner sagt, „umgereiht“.

(Bild: P. Huber)

In der heiß diskutierten Causa um eine Wohnungsvergabe in Spittal an der Drau nach einer angeblichen Intervention eines Gemeinderates werden schwere Vorwürfe erhoben - und zurückgewiesen.

„Ich habe eine saubere Weste“, sagt Adolf Lackner, SPÖ-Mitglied im Spittaler Gemeinderat und Vorsitzender des inzwischen aufgelösten Wohnungsausschusses. Die Rede ist freilich von der Aufregung um die Vergabe einer Wohnung. Zur Erinnerung: Ein ehemaliger ÖBB-Mitarbeiter wurde auf der Warteliste für eine Genossenschaftswohnung von Platz 41 auf Platz 1 vor gereiht.

Und das nach „massiver, mehrfacher Intervention“ eines SPÖ-Gemeinderates und aktiven ÖBB-Bediensteten. So wird die Causa in einem internen Schreiben von Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Kärnten) dargelegt, das der „Krone“ vorliegt. Köfer ist es auch, der Lackner nun Willkür und Freunderlwirtschaft vorwirft – was der Rote nicht auf sich sitzen lassen will.

Die Menschen sollen Vertrauen ins Rathaus haben! Der Stadtrat übernimmt nun die Agenden. Es kann nur besser werden.

Bürgermeister Gerhard Köfer

„Das Einzige, was ich sagen kann, ist das: Willkür weise ich massiv zurück“, sagt er und verweist auf ein offizielles Statement, in dem steht, dass Köfer den „ganzen Sachverhalt nicht korrekt wiedergegeben“ habe. Und: „Freunderlwirtschaft kann es gar nicht gegeben haben, ich kenne die Leute auf der Wohnungsliste ja nicht.“ Ob er den Mann kennt, um den es im aktuellen Fall geht? „Das muss ich gar nicht.“

„Der Schaden ist schon passiert, und enorm“
In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurden die Wohnungsagenden jedenfalls dem Stadtrat zugeteilt, der sich künftig um die Vergabe kümmern wird – das wurde einstimmig beschlossen. Auch wenn dies nur wenig wiedergutmachen würde, so Köfer: „Der Schaden ist schon passiert und der ist enorm: Das Vertrauen der Menschen wurde erschüttert!“