Jetzt erlebt auch eine kanadische Schauspielerin am eigenen Leib, was zwei deutsche Touristen nach dem Amtsantritt von Donald Trump durchmachen mussten. Wie eine Berliner Tattoo-Künstlerin und ein Mann aus Sachsen-Anhalt wurde auch Jasmine Mooney am US-Mexiko-Grenzübergang in San Diego verhaftet und wird seither „unter unmenschlichen Zuständen“ wie eine Schwerverbrecherin gefangen gehalten.
Mooney hatte 2009 im Film „American Pie: The Book of Love“ mitgewirkt. Zuletzt hatte sie in ihrer Wahlheimat Los Angeles ihren eigenen Hanf-Drink „Holy! Water“ auf den Markt gebracht.
Zutritt in die USA verweigert
Dem TV-Sender „ABC10” verriet sie, dass ihr nach einer Reise in ihr Heimatland im November der Zutritt in die USA verweigert wurde: „Der Grenzer hat einfach mein Arbeitsvisum ungültig gemacht.“
Ihr Verdacht: Da ihr „Wellness-Getränk“ mehr als 0,3 Prozent des Cannabis-Wirkstoffs THC enthält, gilt es für den Staat als „kontrollierte Substanz“ und für den Homeland Security Beamten sei das ein Ablehnungsgrund gewesen.
Bei Einreise aus Mexiko verhaftet
Auf Anraten ihres Anwalts war die brünette Schönheit am 3. März nach Mexiko geflogen. Am Grenzübergang Tijuana habe sie den Grenzbeamten den ausgefüllten Antrag für ein neues Visum inklusive Arbeitsangebot eines US-Arbeitgebers vorgelegt: „Sie haben mich informiert, dass ich das Visum bei einer amerikanischen Botschaft hätte beantragen sollen. Anstatt mich zurück nach Mexiko zu lassen, haben sie mich festgenommen.“
Für die 35-Jährige begann ein echter Albtraum. Sie wurde ins Gefangenenlager des US Immigration and Customs Enforcement (ICE) im San-Diego-Vorort Otay Mesa gebracht: „Sie haben mich in eine kleine Zelle gesperrt. In der gab es nur eine Matte auf dem Boden, kein Kopfkissen oder Decke. Ich musste mich zweieinhalb Tage mit Aluminiumfolie wie eine Leiche zudecken.“
Doch es kam noch schlimmer. Mitten in der Nacht sei Mooney von ICE-Beamten geweckt worden: „Sie haben mich in Ketten gelegt und in ein ICE-Gefängnis nach Arizona transportiert.“
Keine Auskunft über Freilassung
Dort sitzt sie seither, ohne Anklage oder Erklärung, was sie sich zuschulden kommen lassen hat. Selbst ihre Wärter sind erstaunt: „Jeder Beamte, der mich sieht, sagt: ,Was machst du hier? Ich verstehe es nicht, du bist doch Kanadierin – wie ist das möglich?‘“
Wann Mooney wieder freikommt, darüber erhält sie keine Auskunft. Zum Vergleich: Sielaff wurde erst nach 16 Tagen, Brösche gar erst nach 46 Tagen nach Deutschland abgeschoben.
Auf die Anfrage von „ABC10“ wollte ein ICE-Sprecher nicht auf den Fall eingehen und beließ es bei Floskeln: „Es kann bis zu 60 verschiedene Gründe geben, warum ein Reisender festgenommen wird. Wir behandeln alle Reisenden immer mit Respekt und Professionalität!“
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