Mercedes strebt schon beim Einstieg nach Höherem und hat in diesem Geiste den neuen CLA präsentiert. Der coupéhafte Viertürer bleibt äußerlich nah an der Studie und sucht technologisch seinesgleichen – zumindest bis BMWs Neue Klasse auf den Markt kommt – mit 800 Volt oder als Verbrenner.
Den leuchtenden Sternenhimmel trägt der CLA auf Wunsch vor sich her, 142 kleine LED-Sternchen umschwirren das ebenfalls beleuchtete Zentralgestirn. Dahinter verbirgt sich Raum von ungeahnter Weite, könnte man sagen, jedenfalls bei den Elektroversionen: ein Frunk mit 110 Liter Fassungsvermögen, der den 405 Liter großen Kofferraum ergänzt.
Über das Front-Firmament spannt sich ein Leuchtband, das die Scheinwerfer verbindet und sein Pendant am Heck findet, wo Sterne sogar aus den Leuchten strahlen.
Zwei E-Antriebe, die weit kommen und schnell laden
Der rekordverdächtige cW-Wert trägt bei zur herausragenden Reichweite der Elektroversionen. Obwohl die Batterie nur 85 kWh speichert, verspricht Mercedes-Benz bis zu 792 Kilometer Reichweite nach WLTP, und zwar für den CLA 250+, der mit einem 200 kW/272 PS starken PSM-Motor an der Hinterachse in 6,7 von 0 auf 100 beschleunigt und 210 km/h Höchstgeschwindigkeit ermöglicht.
Dabei kommt er nicht nur weit, er hält auch die Ladepausen kurz: Mit bis zu 320 kW Ladeleistung und 800 Volt kann er in 10 Minuten Strom für bis zu 325 Kilometer nachladen (AC-Laden geht nur mit 11 kW).
Beim CLA 350 4matic sind es 275 bis 315 Kilometer in zehn Minuten bzw. bis zu 771 Kilometer Gesamtreichweite. Er wird durch eine zusätzliche 80-kW-Drive-Unit an der Vorderachse (ebenfalls mit einem Inverter mit Siliziumkarbid) zum Allradler und sprintet in 4,9 Sekunden. Die maximale Systemleistung wird mit 260 kW/354 PS angegeben.
Beide Versionen verfügen über ein automatisches Zweiganggetriebe, das in Abhängigkeit vom Fahrmodus agiert und entweder besonders guten Antritt oder hohe Effizienz unterstützt.
Eine Besonderheit ist die Hinterachse: Hier übernimmt der CLA die Raumlenkerkonstruktion der größeren Baureihen.
Verbrenner kommen aus China
Alternativ wird ab Ende des Jahres ein Hybrid-Benziner in drei Leistungsstufen angeboten, der von Geely stammt und in China gebaut wird. Einen Diesel gibt es nicht mehr. Der Elektromotor steckt in der Achtgangautomatik und kann mit bis zu 25 kW rekuperieren. Bis 100 km/h kann er Segeln ermöglichen.
Gravierende Neuerung im Innenraum
Ein schwebend wirkender „Superscreen“, der sich über die ganze Breite des Armaturenbretts zieht, vereinigt einen 10,25-Zoll-Tacho und einen 14-Zoll-Touchscreen. Später kommt optional ein zusätzlicher 14-Zoll-Screen für den Beifahrer dazu, auf dem man u.a. Filme von Disney+ streamen kann.
Im Alltag gravierender (und das wahrscheinlich bald auch in anderen Baureihen) ist die neue Lenkradbedienung. Offenbar hat man sich die breite Kritik an den Touchelementen zu Herzen genommen. Die neue Einheit ist weniger überladen und bekommt „haptische Fühlhilfen“. Der Fahrwahlhebel am Lenkrad dient auch zur Einstellung der Rekuperationsstufen.
Mit MB.OS kommt ein völlig neues Bediensystem, das doppelt KI-gestützt auf Supercomputer zugreift, die mit der Mercedes-Benz Intelligent Cloud verbunden sind. Dies ermöglicht kontinuierliche Over-the-Air-Updates für die wichtigsten Fahrzeugfunktionen. Dazu gehören erstmals auch die Fahrassistenzsysteme.
Mit 4,72 Meter ist der neue CLA fast vier Zentimeter länger als der alte, außerdem breiter und höher. Der Radstand wuchs um 6 cm auf 2,79 Meter.
Alles hochwertig und technisch hoch entwickelt, keine Frage. Ob sich so ein Hightech-Produkt als Einstiegsmodell ins Mercedes-Universum bewährt, wird sich zeigen müssen. A- und B-Klasse wurden jedenfalls ersatzlos gestrichen.
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