Akute Personalprobleme

Traditionsgasthaus muss nach 152 Jahren zusperren

Seit 1873 hat das Gasthaus Hametner in Bad Hall offen. Am Montag wird das Lokal geschlossen

(Bild: Hütmeyer Gerhard)

In der Kurstadt Bad Hall sperrt am Montag das Gasthaus Hametner das letzte Mal auf – laut der Wirtin handelt es sich um eine vorübergehende Schließung. Grund für diesen Schritt ist akuter Personalmangel. Stammgäste aus ganz Österreich und auch Großbritannien hoffen auf eine Fortführung des Traditionshauses. 

Eine lange Ära neigt sich in Bad Hall dem Ende zu. Am kommenden Montag gehen im Gasthof Hametner nach 152 Jahren die Lichter aus. Die Konzession für das Gastgewerbe wurde dem Haus im Zentrum der Kurstadt bereits 1791 erteilt. 1873 übernahmen Anton und Josefa Hametner den Gasthof. Seither wird der Betrieb durchgehend über fünf Generationen unter dem Namen Hametner geführt.

Gästezimmer bleiben
In fünfter Generation leitet Barbara Hametner seit 1996 nicht nur den Gasthof, sondern auch das Innviertlerhaus mit 13 Gästezimmern, das sie von ihrem Großvater mütterlicherseits übernahm. Nach 29 Jahren musste sie nun einen bitteren Schlussstrich ziehen: „Traurigen, schweren Herzens, werde ich unseren Gasthof auf unbestimmte Zeit schließen. Die Gästezimmer werde ich weiter betreiben und meine Hausgäste verwöhnen. Dieser Schritt fällt mir sehr schwer, doch die derzeitige Personalsituation führt mich dazu“, ist die Vollblut-Gastronomin geknickt.

Chefin hofft noch
Sie schöpft aber auch Hoffnung: „Wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf.“ Betroffen sind auch die Stammkunden. Sogar aus Großbritannien meldeten sich Gäste. „Das Wirtshaus Hametner ist für mich ein Stück Bad Hall, vor allem die Hametner-Torte“, meinte ein Gast.

Gastro-Branche kämpft
Mit den Personalproblemen steht Hametner nicht alleine da. Ende Juni muss in St. Marienkirchen an der Polsenz das Gasthaus Baumgartner aus ähnlichen Gründen zusperren.

In Kirchschlag platzen Lokal-Pläne
Katzenjammer auch in Kirchschlag. Im 2200-Einwohner-Ort wird statt der „Sportalm“ ein neues Sport- und Freizeitzentrum errichtet. Die Pläne für einen Gastrobetrieb mussten wieder verworfen werden. Es wurde kein Pächter gefunden.