Brennsteiner Sechster

Schweizer überragend! Odermatt holt RTL-Kugel

Ski Alpin
15.03.2025 13:39

Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt hat sich beim Weltcup-Comeback in Hafjell mit einem zweiten Platz vorzeitig die Riesentorlauf-Kugel gesichert. Slalom-Weltmeister Loic Meillard führte am Samstag in Norwegen einen Schweizer Dreifachsieg vor Odermatt (+0,14 Sek.) und Thomas Tumler (+0,23) an. Bester Österreicher wurde Stefan Brennsteiner (+0,82) als Sechster, aufs Podium fehlte dem Halbzeit-Vierten aus Salzburg knapp mehr als eine halbe Sekunde.

Bei Odermatt herrschte „große Erleichterung“, wie der 27-Jährige nach dem Gewinn seiner vierten kleinen Kristallkugel im Riesentorlauf betonte. „Es brauchte einen zweiten Platz für die Kugel und den habe ich ganz, ganz knapp erreicht. Dieser Mix, bei jedem Rennen gefühlt immer zwei Rennen zu fahren, das eine um den Tagessieg und das andere um die Kugel, das ist schon anstrengend“, sagte Odermatt im ORF. Aufgrund der vielen Speedrennen habe er ein bisschen „dieses perfekte Gefühl“ aus der vergangenen Saison verloren. „Dass es jetzt schon für die kleine Kugel reicht, nimmt mir sehr viel Druck fürs Finale“, ergänzte er.

Odermatt profitierte von einem schwachen Resultat von Verfolger Henrik Kristoffersen, der nun 106 Punkte zurückliegt. Der Lokalmatador kam nicht über den 16. Platz hinaus, womit der Schweizer fünf Rennen vor Saisonende auch rechnerisch die große Kristallkugel mit einem Vorsprung von 635 Punkten sicher hat. Diese war aber bereits vor dem Weltcup-Wochenende in Hafjell praktisch fix, da Kristoffersen beim Weltcup-Finale in Sun Valley zumindest in der Abfahrt nicht antreten wird.

Hier das Ergebnis:

Brennsteiner enttäuscht, Haaser mit Blut im Gesicht
Brennsteiner hätte sich einen Podestplatz erhofft, im zweiten Durchgang habe es ihn auf eine bisschen rundere Linie gezogen. „Ich habe heute versucht, das ganze Herz auf der Piste zu lassen. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass ich mir nicht viel vorwerfen kann, bin aber trotzdem nicht ganz dabei gewesen. Ich war heute leider einfach ein bisschen zu langsam“, sagte er.

Stefan Brennsteiner (Bild: AP/Gabriele Facciotti)
Stefan Brennsteiner

Riesentorlauf-Weltmeister Raphael Haaser hatte als Achter des ersten Durchgangs im Finale die Zwischenbestzeit vor Augen, stürzte aber kurz vor dem Ziel. Der Tiroler fädelte mit einer Hand bei einem Tor ein und fiel bei hoher Geschwindigkeit hart auf den Rücken. Nach kurzer Verschnaufpause fuhr der 27-Jährige mit blutverschmiertem Gesicht auf einem Ski ins Ziel. „Wir müssen einen Zahnarzt aufsuchen, er hat massive Kiefer- und Gesichtsverletzungen. Die gilt es abzuklären“, sagte Cheftrainer Marko Pfeifer, dessen Schützling im Rutschen von einem Tor getroffen worden war und deshalb für ein paar Sekunden ausgeknockt wurde. „Es schaut aber so aus, dass es ihm gut geht, was die Beine und andere Extremitäten betrifft.“

Letztes RTL-Rennen für Feller
Der gesundheitlich angeschlagene Manuel Feller (+3,06) musste sich in seinem wohl letzten Riesentorlauf-Rennen mit Platz 26 begnügen. „Es war ein Kampf von oben bis unten“, sagte der Tiroler nach kräftezehrenden Läufen im ORF. Feller wäre zwar gerne noch bis zu den Olympischen Spielen 2026 im Riesentorlauf gefahren, allerdings befindet er sich nicht mehr in den Top 30 der Disziplinenwertung. „Ich werde sicher nicht mit Startnummer 50 herumgurken, das tue ich mir nicht an“, betonte der 32-Jährige.

Falls Feller in der kommenden Saison über den Slalom die 500-Punkte-Marke erreicht, die ihm eine bessere Startnummer garantieren würde, „dann würde ich gerne noch ein gutes Rennen als Abschluss im Riesentorlauf fahren“, sagte er. „Sollte das nicht der Fall sein, wird das heute mein letztes Riesentorlauf-Rennen gewesen sein. Es ist lange gut gegangen und ich habe sehr viele schöne Erfolge feiern dürfen.“ Feller fuhr im Riesentorlauf sieben Mal aufs Podium, ein Weltcup-Sieg gelang ihm bei vier zweiten Plätzen nicht.

Nächste Siegchance im Slalom
Im Slalom am Sonntag (9.30/12.30 Uhr) haben die ÖSV-Männer die nächste Gelegenheit auf den ersten Weltcupsieg in der laufenden Saison. Die Erwartungen sind zumindest bei Feller aber gedämpft. „Ich habe in der letzten Woche sehr viel Zeit in der Waagrechten verbracht. Es wird langsam wieder“, sagte Feller, der am Freitag erstmals seit zwei Wochen wieder Schwünge gezogen hatte. „Es ist nicht mehr so, dass ich krank bin, aber vom Energielevel bin ich definitiv noch nicht bei 100 Prozent.“ Deshalb wolle er in dieser Situation auch nicht von einem Sieg sprechen, ein Podestplatz sei das Ziel. Unterstützt wird Feller in Hafjell von einem Fanclub in Norwegen mit mehr als 500 Mitgliedern. „Das ist eine große Ehre. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, damit sie etwas zu feiern haben.“

Schwarz hofft nach einer durchwachsenen Slalom-Saison mit vielen Ausfällen seit seinem Comeback ebenfalls auf ein Erfolgserlebnis. „Ich will kämpfen und bin überzeugt, dass ich in der Weltspitze mitfahren kann. Auch wenn es ein bisschen zacher geht, will ich nicht so leicht aufgeben“, betonte der 29-Jährige, der zuletzt zwei Slalom-Trainingstage auf der Reiteralm eingelegt hatte. Seine Rückenprobleme sollen bald kein Thema mehr sein. „Ich bin überzeugt, dass wenn ich nach der Saison eine Pause kriege und der Körper durchschnaufen kann, es wieder passt“, betonte er. Dem Rat von Cheftrainer Marko Pfeifer, in der nächsten Saison keinen Slalom mehr zu fahren, will Schwarz weiter nicht folgen. „Das redet er mir schon seit ein paar Jahren ein. Die Liebe zum Slalom ist nach wie vor da, sie brennt.“

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