Schloss Riegersburg

Turbulenzen um Hallmann: Helnwein-Projekt wackelt

2021 kauften Gottfried Helnwein (li.) und Klemens Hallmann ein barockes Wasserschloss in Niederösterreich.

(Bild: Krone KREATIV/Reinhard Holl, Markus Wenzel, Mario Urbantschitsch)

Der schillernde Immobilien-Investor Klemens Hallmann will seinen 50-Prozent-Anteil an einer exklusiven Liegenschaft in Niederösterreich loswerden – zu ambitionierten Preisvorstellungen.

Es war die Vision zweier Männer mit großen Plänen: 2021 holte Immobilien-Spekulant Hallmann Star-Künstler Gottfried Helnwein an Bord, um gemeinsam das malerische Barockschloss Riegersburg in Niederösterreich zu erwerben. Ihr Ziel? Eine aufwendige Renovierung und die Errichtung eines kreativen Zentrums für Künstler aus aller Welt. Doch jetzt scheint es zwischen den beiden Schlossherren gewaltig zu krachen.

Denn Hallmann, dessen Firmengruppe offenbar stürmische Zeiten durchlebt, will aus dem gemeinsamen Prestigeprojekt aussteigen – und das zu einem sagenhaften Preis. Laut „Krone“-Informationen verfolgt der Chef der Hallmann Holding für seinen Anteil an der denkmalgeschützten Immobilie Preisvorstellungen, die bis zum Dreifachen seines ursprünglichen Investments reichen.

Droht Streit zwischen Kunst und Kapital?
Doch da gibt es ein pikantes Detail: Helnwein hat ein Vorkaufsrecht. Heißt: Bevor Hallmann seine 50-Prozent-Beteiligung an der Betriebsgesellschaft an einen anderen Interessenten veräußern kann, hätte der Künstler laut Gesellschaftsvertrag drei Monate Zeit, zu übernehmen. Doch der will sich, wie Szenekenner berichten, nicht auf diesen kostspieligen Deal einlassen. Droht jetzt gar ein handfester Schloss-Streit zwischen Kunst und Kapital?

Fakt ist: Die geplante kreative Oase in Riegersburg steht vor einer ungewissen Zukunft. Vor dem Erwerb durch Hallmann und Helnwein war die Immobilie um 4,9 Millionen Euro zum Verkauf angeboten worden. Aktuell finden sich in der Bilanz der Betriebs GmbH Sachanlagen über 5,15 Millionen. Der Bilanzverlust 2023 beläuft sich auf gut 883.000 Euro.

In der Hallmann-Gruppe ist seit geraumer Zeit ein gewisses Rumoren zu vernehmen: Kurz vor Weihnachten 2024 schlitterte eine Tochter der SÜBA AG, die sich im Alleigentum der Hallmann Holding befindet, in die Pleite.