Ein Verletzter

Lawine am Nassfeld: Vier Freerider verschüttet

Kärnten
14.03.2025 15:10

Eine Lawine ist am Freitag im Kärntner Skigebiet Nassfeld abgegangen. Bergrettung, Alpinpolizei und Suchhunde waren im Einsatz. Von den vier von den Schneemassen erfassten wurde einer schwer verletzt.

Neben der Piste Nummer 70 am Schnittlauchkofel am Nassfeld ging Freitag gegen 11 Uhr eine Lawine ab. „Diese Lawine ging auch über die Skipiste“, weiß Markus Tilli, der Bezirkspolizeikommandant von Hermagor. 

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Wir suchen noch einmal alles ab, aber vermutlich wurde auf der Piste niemand von der Lawine verschüttet.

Markus Tilli, Bezirkspolizeikommandant Hermagor

Vier Freerider aus der Slowakei – drei mit Snowboards, einer mit Skiern – waren im Tiefschnee neben der Piste von der Lawine erfasst worden. „Zwei steckten bis zum Hals im Schnee, einer wurde kaum erwischt, denn er konnte seinen Lawinenrucksack rechtzeitig öffnen. Einer wurde aber von den Schneemassen mitgerissen und gegen einen Baum gedrückt. Er wurde schwer verletzt“, berichtet Tilli. Wegen des Schnees und Nebels war kein Rettungshelikopterflug möglich. Der verletzte Snowboarder fuhr mit dem Lift ins Tal und musste im Rettungswagen ins LKH Villach gebracht werden. 

Ein Riss im Schnee, und in überraschend schnellem Tempo gehen Schneemassen zu Tal – im schlimmsten Fall verschütten sie Menschen. (Bild: Polizei)
Ein Riss im Schnee, und in überraschend schnellem Tempo gehen Schneemassen zu Tal – im schlimmsten Fall verschütten sie Menschen.

Die Freerider sagten aus, sie hätten auf der Piste niemanden gesehen. Dennoch wird das Gebiet noch einmal nach eventuell verschütteten Personen abgesucht. „Zweimal haben wir den Lawinenkegel mit Pieps und Suchhunden schon abgesucht“, so Tilli. Gut 40 Einsatzkräfte waren im Gebiet: rund 30 Kräfte der Bergrettung Hermagor, Kötschach-Mauthen und Villach, mehrere Lawinensuchhunde, das Team des Rettungshubschraubers ARA 3 sowie die Alpinpolizei. Um 15.40 Uhr wurde die Suchaktion beendet.

Die drei Snowboarder waren zuerst in den Hang gefahren, lösten das Schneebrett aus, wurden erfasst und mitgerissen. Die beiden bis zum Hals verschütteten Männer konnten sich selbst, teils mit der Hilfe von dazugekommenen Skifahrern aus dem Schnee befreien. Auch der Sportler, der gegen den Baum geprallt war, konnte sich selbst aus der Lawine retten. Der vierte Slowake, der noch nicht in den Hang eingefahren war, alarmierte die Retter. Das von der Lawine erfasste Quartett (31, 35, 36 und 39 Jahre alt) ist auf Urlaub in Kärnten, alle vier waren bestens ausgerüstet.

Es ist nicht die erste Lawine, die im Bereich Schnittlauchkofel abging: Auch im März 2017 gab es einen Sucheinsatz. Damals gab es keine Verschütteten.

Lawinenwarnstufe 3
Der Kärntner Lawinenwarndienst hat für das Gebiet Warnstufe 3 – erhebliche Gefahr - ausgegeben. Bei Warnstufe 3 trauen sich viele noch in den Tiefschnee, was sie bei Stufe 4 nicht mehr wagen würden. Je mehr Menschen in der potenziellen Gefahr sind, umso eher erwischt es einen. Wie auch am Freitag, als diese Lawine am Nassfeld abging.

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