Tonnenweise Carbokalk wurde Dorfbewohnern im Bezirk St. Pölten direkt vor die Fenster geschüttet. Befürchtet wird eine Gefährdung der Gesundheit – vor allem einer Schwangeren!
Mehr als 20 Tonnen sogenannten Carbokalk hatte ein Bauer bereits im Dezember auf einer Wiese im kleinen Kirchstettner Ortsteil Waasen abgelagert. Anrainer Leopold S. hatte daraufhin bei der Gemeinde Alarm geschlagen und per Eingabe eindringlich auf die von diesem Dünger ausgehende Gesundheitsgefahr hingewiesen. Ein Gutachten untermauert diese Sorge. Demnach habe die EU-Gesundheitsbehörde festgestellt, dass Kalkstickstoff auch Gewässer zu verunreinigen vermag. „Giftig ist vor allem das Cyanamid, das beim Einatmen von Kalkstickstoff entsteht. Das ist besonders zu beachten, wenn der Dünger als Pulver gelagert oder ausgebracht wird“, präzisiert S., der aus dem Gutachten zitiert.
Auch Angst um Grundwasser
Doch auch andere Anrainer sind angesichts der drohenden „Verseuchung“ beunruhigt. Denn jedes Mal, wenn es regnet, würde das Material aus- und abgeschwemmt und gelange über den Kanal möglicherweise ins Grundwasser. Ebenso werde die öffentliche Straße verschmutzt.
Betroffene sehen Gesetzeslücke
Hingewiesen wird auch darauf, dass wegen des bestialischen Gestanks die Fenster nicht mehr aufgemacht werden könnten. Besondere Sorge von Leopold S.: „Hier wohnt auch eine schwangere Frau!“ In einem Antwortschreiben der Bezirkshauptmannschaft wird aber darauf hingewiesen, dass Carbokalk grundsätzlich als unbedenklich und biotauglich zu betrachten sei. S. und andere Dorfbewohner wollen sich aber nicht geschlagen geben und fordern ein Aus für diese Gesetzeslücke: „Wir wollen diesem Giftdünger nicht länger ausgeliefert sein. Befreit uns davon!“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.